Rezension

das geht besser

GIER - Wie weit würdest du gehen? - Marc Elsberg

GIER - Wie weit würdest du gehen?
von Marc Elsberg

Bewertet mit 2 Sternen

Marc Elsberg hat einen neuen Roman vorgelegt und die Bücherwelt steht Kopf, jeder muss es lesen, alle wollen mitreden, den schließlich greift er aktuelle Probleme auf und will uns nicht nur unterhalten sondern auch zum Nachdenken bringen - aber nicht so.
Den Inhalt kann jeder im Klappentext nachlesen, und hier fangen die Probleme schon an. Kein Leser kennt die Rede, die der Nobelpreisträger halten möchte und die Formel "Wohlstand für alle" wird erst im letzten Drittel publik. Was hat der Verlag sich bei diesem Text gedacht? Das Cover erschließt sich mir auch nach der Lektüre nicht, ein Containerschiff als Symbol für Wohlstand und/oder Turbokapitalismus? Was ist denn die heutige Währung der Macht? Sicher keine Container, voll mit echten Waren, egal.
Ich verstehe die Idee von Herrn Elsberg und halte dieses Thema für wichtig und nachdenkenswert. Leider habe ich mich durch dieses Buch gelangweilt. Und leider werden für welche Dramaturgie auch immer, alle bekannten Klischees bedient. Die Bösen sind immer durchtrainierte Männer in grauen oder schwarzen Klamotten mit besonderen Mobiltelefonen und Knöpfen im Ohr und waren ganz sicher Soldaten einer Eliteeinheit. Die Polizei ist generell blöd, liefert sich Schießereien auf Berlins belebten Straßen und ermittelt auch sonst nur in die Richtung die zur vorgefassten Meinung passt. Die einzige Kommissarin die mitdenkt, säuft und ist dabei immer noch brillianter als der ganze Rest zusammen. Die Studierenden mit den alternativen Ideen sind die schlausten überhaupt usw. usw. Das Wort Logik in Zusammenhang mit der Rahmenhandlung zu verwenden, verbietet sich.
Die mathematischen Exkurse, die zugegeben sehr zahlreich sind, waren interessant und für mich verständlich. Aber das sollte man schon mögen, wenn man dieses Buch lesen möchte und vor allem über die o.g Rahmenhandlung hinweg sehen können.
Fazit: Ich habe keine Idee, wem ich das Buch empfehlen soll. Vielleicht am ehesten jemandem, den ich nicht mag. Dann kann er sich während des Lesens langweilein oder aufregen, je nach Temperament ;-)