Rezension

Das Gemälde der Tänzerin

Das Gemälde der Tänzerin - Christine Jaeggi

Das Gemälde der Tänzerin
von Christine Jaeggi

Bewertet mit 4 Sternen

Helena ist alleinerziehende Mutter und versucht alles um ihren Kindern ein möglichst unbeschwertes Leben zu bieten. Aus diesem Grund nimmt die arbeitslose Frau auch einen Job als Zimmermädchen in einem Schweizer Nobelhotel an, obwohl die Besitzerfamilie Helenas Leben zerstört hat. Schon bald erfährt sie von einem Hotelgast eine interessante Geschichte über ein gestohlenes Gemälde und die Ermordung eines Zimmermädchens vor mehreren Jahrzehnten. Helena lässt diese Geschichte nicht mehr los und sie beginnt nach dem Gemälde zu suchen.

Christina Jaeggis Schreibstil ist flüssig und bildlich. Das Buch lässt sich schnell lesen und erscheint äußerst kurzweilig. Besonders gut haben mir die Perspektivenwechsel gefallen. Es wechseln sich Kapitel rund um Noah und Helena aus der Gegenwart und Lydia aus der Vergangenheit ab. Dies erhöht nicht nur die Spannung, sondern ermöglicht dem Leser zudem alle Hauptprotagonisten gut kennen zu lernen. Zudem hat der Leser die Möglichkeit ein und dieselbe Geschichte aus verschiedenen Sichtweisen zu lesen, was die Spannung deutlich erhöht. Leider waren mir persönlich ein paar Offenbarungen zu vorhersehbar, aber dennoch hat mir das Buch sehr gut gefallen und konnte mich gut unterhalten. Obwohl ich einige Auflösungen bereits geahnt habe, konnten mich andere hingegen überraschen. Besonders gelungen fand ich die Zusammenführung der Handlungsstränge aus der Vergangenheit und der Gegenwart.

Die einzelnen Protagonisten sind authentisch aber zum Teil etwas klischeehaft und konstruiert. Dennoch konnten mich beinahe alle Charaktere überzeugen und ich hatte große Freude beim Lesen. Besonders gut hat mir Lydia gefallen. Diese Protagonistin konnte mich komplett überzeugen, wohingegen ich beispielsweise Caramells schnelle Wandlung etwas unglaubwürdig und konstruiert fand.

FAZIT:
„Das Gemälde der Tänzerin“ ist ein gelungener Roman, welcher die Gegenwart und Vergangenheit gelungen verbindet. Ich hatte große Freude beim Lesen, da das Buch äußerst kurzweilig erschien. Da ich persönlich einige Offenbarungen zu offensichtlich fand und nicht alle Charaktere glaubwürdig waren, vergebe ich 4 Sterne!