Rezension

Das Genie hinter dem Aufstiegswunder

Unkaputtbar -

Unkaputtbar
von Frank Schmidt

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Buch erzählt Schmidts Karriereweg vom Jugendspieler hin zum Profitrainer. Dabei erfährt man auch vieles, was man selbst als Fußball-Fan nicht sofort auf dem Schirm hatte - beispielsweise, dass Schmidt auch eine erfolgreiche Spielerkarriere hätte haben können, wären ihm nicht Verletzungen im Weg gestanden. Damit steht er wohl stellvertretend für eine Vielzahl junger Spieler, die das selbe Schicksal ereilt und Leser erhalten einen interessanten Einblick, wie Menschen mit so etwas umgehen/ umgehen könnten.
Das ganze Buch ist eine Art Liveticker seines Lebens, der sehr viel über Schmidts Lebens- und Spielphilosophie verrät. Hauptsächlich wird das an einzelnen Ereignissen festgemacht, immer wieder kommen aber auch andere Menschen aus Schmidts Leben zu Wort - markiert durch grüne Kästen. In diesen erklärt Schmidt auch allgemeine Aspekte der Fußballwelt und des Trainerdaseins. Beispielsweise Hintergründe zu verschiedenen Trainingsmethoden und was er von diesen hält. Dabei bleibt immer das menschliche im Mittelpunkt und vor allem der Mensch Frank Schmidt. Anfangs finden noch größere Zeitsprünge zu den wichtigsten Momenten von Schmidts Karriere statt, die Rückrunde der Saison 2022/2023 dagegen wird detailliert beleuchtet.
Stilistisch ist das Buch wie das Tagebuch Schmidts. Nah an seinen Gedanken und Gefühlen - auch den negativen. Für mich besonders spannend waren dabei die Passagen über Niederlagen und wie Schmidt damit umgegangen ist.
Als Fußballfan hatte ich hauptsächlich Interesse an dem Buch, um ein paar Hintergründe über diesen kleinen Verein, der jetzt ganz oben mitspielt, zu erfahren. Frank Schmidt als Person hatte mich vor der Lektüre weniger interessiert, nach dem Lesen muss ich allerdings zugeben, dass er eine durchaus interessante Persönlichkeit ist.
Einziges Manko für mich an diesem Buch war, dass mir manches redundant erschien. Die Ereignisse sind zwar neue, die Analysen dazu wiederholen sich aber teilweise und gerade im letzten Teil des Buchs hatte ich das Gefühl: okay, ich habe jetzt Schmidts und Heidenheims Mentalität verstanden, ein paar weitere Anekdoten wären interessanter.