Rezension

Das Gerücht

Das Gerücht - Lesley Kara

Das Gerücht
von Lesley Kara

Bewertet mit 4 Sternen

Joanna ist alleinerziehende Mutter eines Grundschülers. Da ihr Sohn Alfie in der Schule gemobbt wird, beschließt sie zurück in ihr Heimatdorf zu ziehen und einen Neuanfang zu wagen. Auch Joannas Mutter lebt in der Küstenstadt und unterstützt sie bei der Erziehung und Kinderbetreuung. Joanna wirkt sozial etwas unbeholfen, besucht aber dennoch den örtlichen Buchclub und den Babysitterkreis. Dort verbreitet sie auch das zuvor gehörte Gerücht, dass Sally, eine berüchtigte Kindermörderin, inkognito in der Stadt leben soll. Das Gerücht wird immer weiter ausgeschmückt und verselbstständigt sich in kürzester Zeit. Bald schon droht der harmlose Klatsch tödliche Folgen zu haben.

 

Lesley Karas Thriller konnte mich bereits mit der ersten Seite in den Bann der Handlung ziehen. Die Spannung kann durchgehend sehr hoch gehalten und sogar immer wieder gesteigert werden. Als Leser wird man ebenso wie Joanna immer weiter in den Sog des Gerüchts gezogen und man beginnt jedes noch so belanglose Detail zu interpretieren und ausnahmslos jeden Bürger zu verdächtigen. Die Auflösung war sehr überraschend und für mich unvorhersehbar, aber dennoch glaubwürdig. Mein einziger Kritikpunkt ist der rasante Showdown im Abrisshaus. Der Kampf auf Leben und Tod ist etwas zu viel und wirkt sehr konstruiert, was die ansonsten sehr glaubwürdige und gelungene Handlung etwas kaputt macht. Mein Highlight dieses Thrillers ist, wie die Entwicklung eines Gerüchts dargestellt und dabei mit den Ängsten der Protagonisten und der Vorstellungskraft des Lesers gespielt wird.

 

FAZIT:

„Das Gerücht“ ist ein spannender, mitreißender und unvorhersehbarer Thriller. Durch die Ich- Perspektive spürt der Leser Joannas Ängste am eignen Leben und beginnt gemeinsam mit der Hauptprotagonistin beinahe paranoid auf jede Bedrohung zu reagieren. Da der Showdown etwas too much war, vergebe ich 4 Sterne!