Rezension

Das grandiose Finale der Dilogie rund ums Herz

Dunkelherz - Sarah Nisse

Dunkelherz
von Sarah Nisse

Inhalt

Ava, Karim, Noel und Leon haben den Kristall aus dem Neidwald gerettet und sehen sich nun einem fast unlösbaren Problem gegenüber: Der Legende nach kann der Kristall nicht zerstört werden, genau das aber haben die Freunde vor, um das Herzen vor einem neuen Krieg zu bewahren. Dabei sind sie allerdings nicht die Einzigen, die hierbei eigene Interessen verfolgen. Landauf, landab gibt es Unruhen: Die Rebellen melden sich zu Wort, der Rat ist sich uneinig und niemand weiß, wem man vertrauen kann. Für die Freunde beginnt eine spannende Reise, von der die Zukunft des Herzens abhängt.

Meinung

Wie schon Teil 1 punktet dieses Buch erst einmal durch die liebevolle Gestaltung. Das Cover ist traumhaft, fast noch schöner als das Erste mit wunderschönen Blautönen. Beide nebeneinander sehen wahnsinnig toll aus. Auch im Innenteil setzt sich das schöne Aussehen fort: Die Karte, schon bekannt aus dem ersten Teil ist toll gemalt und während dem Verlauf der Geschichte eine große Hilfe. Die Zeichnungen auf jeder Seite werten dieses Buch einfach noch einmal auf, obwohl auf jeder Seite das selbe zu sehen ist, ist es dennoch ein schöner Nebeneffekt.
Ganz am Anfang des Buches gibt uns Sarah Nisse einen Rückblick über die Geschehnisse im ersten Teil und ehrlich: So etwas sollte es viel öfter geben. Besonders, wenn einige Monate zwischen Teil eins und Teils zwei liegen, weiß ich so etwas sehr zu schätzen und man kann viel konzentrierter in die Geschichte einsteigen, ohne zu grübeln was denn im ersten Teil geschehen war.

Die Geschichte selber beginnt, wie Teil eins auch schon wieder in Glücksland. Im Gegensatz aber zu Teil 1, ist die Stimmung von Anfang an düsterer, denn als Leser weiß man nun, in welcher Gefahr das Herz schwebt, wenn der Kristall in falsche Hände gerät. Durch die Geschehnisse im ersten Band haben sich auch die Gefühle, also  die Protagonisten sehr verändert: Avas Herz staubt zwar nicht mehr ein, aber durch den Biss der Schlange Basil im Neidwald fehlen ihr jegliche Erinnerungen an die Liebe zu Karim. Sie wirkt dadurch oft generell sehr gefühlskalt und teilweise auch sehr bestimmend und biestig. Sie war definitiv nicht mein Lieblingscharakter dieser Geschichte, aber sie und ihr Handeln stehen natürlich im Mittelpunkt, was wichtig und richtig ist. In anderen Kapiteln fokussiert die Geschichte auf andere Personen und erzählt von Charakteren wie Katzenauge,dem bemitleidenswerten Bösewicht, der alles für Anerkennung tun würde,  von Rumina, der schwarzen Königin und ihrer Rachsucht, von der undurchschaubaren Esra, dem goldenen Revolutionär Raven und vielen mehr.
Ich liebe es, wie Sarah Nisse die einzelnen Charaktere gestaltet hat. Sie sind zum Greifen echt, haben Ecken und Kanten und es wird auf schwarz-weiß Malerei verzichtet, sondern die einzelnen Personen in vielen Facetten gezeigt. So sehr haben mich die bösen und mittelbösen, die Betrüger und zum-eigenen-besten-handelnde Personen lange nicht mehr begeistert. Selbst mit ihnen habe ich mitgelitten und mitgefiebert.

Generell zieht einen das Herz schnell in seinen Bann: Die Beschreibungen der Landschaften, der Gefühle und selbst der Speisen und Getränke sind wahnsinnig detailliert, so dass man die Geschichte nicht nur liest, sondern sieht, riecht und schmeckt. Es erinnert beinah ein bisschen an Tolkiens Werke und das ist für Sarah Nisse eine tolle Leistung.

Fazit

Wie man schon lesen kann, bin ich begeistert. Die letzten Seiten waren dabei so spannend, dass ich zwischendurch den Atem angehalten habe. Fantasiefreunde kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten, besonders wenn man Schema F verlassen möchte und sich auf neue Ideen und Welten einlassen kann.