Rezension

Das Gute im Menschen

Junge mit schwarzem Hahn -

Junge mit schwarzem Hahn
von Stefanie vor Schulte

Bewertet mit 3.5 Sternen

Martin ist 11 Jahre alt. Ein Waise, nachdem der Vater im Wahn die Familie ermordet und er als einziger überlebt hat. Außer seinen Kleidern und seinem schwarzen Hahn, der ihn seit jedem schicksalhaften Ereignis begleitet, hat Martin keinerlei Habseligkeiten. Allerdings besitzt er einen scharfen Verstand und ist den Erwachsenen intellektuell überlegen. Handlungsort und Handlungszeit sind nicht genau erläutert. Die Gegend wird als bergig, mit Flüssen und Wäldern beschrieben. Es herrscht Krieg und das schon seit Jahren. Der Bevölkerung geht es schlecht, die Stimmung ist düster und unheimlich. Martin hat Ideale, die weit über sein Alter hinausreichen. Eines Tages verlässt er das Dorf und geht mit dem Maler mit, der zuvor die Kirche des Dorfes mit einem neuen Altarbild verschönert hat. In den Wirren des Kriegen trennen sich ihre Wege und Martin ist neuen Gefahren ausgesetzt. Doch der Hahn, immer an seiner Seite, hilft und leitet ihn. Er führt Martin seiner Bestimmung zu, ein Weg in die Dunkelheit.
Diese Geschichte könnte meiner Ansicht nach überall in Europa spielen. Während des Lesens habe ich mir eine Handlung zur Zeit des 30-jährigen Krieges vorgestellt, da die ganze unheimliche Stimmung und Szenerie mich an andere Werke der Literatur zu dieser Zeit erinnern. Die Kapitel sind kurz, einzelne Szenen sind schnell erzählt und immer wieder überrascht der junge Martin mit seinen Aussagen und Fragestellungen.
Ein schönes und vor allem besonderes Debüt für die Autorin Stefanie vor Schulte. Ich bin sicher, dass sie noch weitere Romane verfassen wird und bin schon sehr gespannt darauf.