Rezension

Das hat noch Potenzial.

Gezeichnet - Kristin Cast, P. C. Cast

Gezeichnet
von Kristin Cast P. C. Cast

Bewertet mit 3.5 Sternen

Was hat mir an dem Buch gefallen?

Ich wusste nicht genau, was ich von der Idee eines Vampyr-Internats halten soll. Wird das ein Harry Potter Abklatsch mit ein paar Elementen aus Twilight? Nachdem ich das Buch nun gelesen habe muss ich sagen, dass mir die Umsetzung gut gefallen hat. Natürlich gibt es einige Elemente aus beiden oben genannten Reihen, der größte Teil ist aber gänzlich neu. In Gezeichnet werden manche Klischees über Vampire bestätigt, manche aber auch widerlegt. Das macht im Ganzen eine sehr gute Mischung. 

Für den ersten Teil einer Reihe ist Gezeichnet sehr spannend. Normalerweise wird ja erst mal eine sehr lange Einführung in das neue Leben gegeben, wobei die eigentliche Handlung zu kurz kommt. So ist es mir hier aber nicht vorgekommen. Der Teil, der Zoeys neues Leben beschreibt, und der Teil, der die eigentlich spannende Handlung darstellt, halten sich gut im Gleichgewicht.

Die Charaktere rund um Zoey sind wirklich sehr unterschiedlich und tragen zu humorvollen Lesestunden bei. Da ist Stevie Rae, die einen wirklich furchtbaren Akzent hat und total auf Cowboysachen steht. Dann gibt es noch Shaunee und Erin, die sich äußerlich zwar nicht gleichen, aber immer dasselbe denken und die gleichen Dinge mögen. Deshalb nennen sie sich auch Zwillinge. Damien ist der einzige Junge in der Clique und schwul. Seine Sprüche lockern die Runde auf. Nach und nach kommt dann noch Erik dazu, der Schwarm aller Mädchen (und Damien). Er interessiert sich für Zoey, was Aphrodite, der selbsternannte Anführerin, gar nicht gefällt. Probleme sind also vorprogrammiert. Insgesamt bieten die Charaktere also eine große Abwechslung und die meisten von ihnen sind sehr sympathisch. 

Was hat mir an dem Buch nicht so gut gefallen?            

                           
Bei den Charakteren habe ich eben Erik genannt, der sich sehr für Zoey interessiert und sie sich auch für ihn. Die beiden treffen sich ein paar Mal auf dem Schulgelände und reden miteinander. Dass sie sich attraktiv finden wird schnell klar, trotzdem geht mir das mit den beiden zu schnell. Erik war mal mit Aphrodite zusammen, die das komplette Gegenteil von Zoey ist. Das stellt Erik nicht gerade in ein gutes Licht. Warum und wie lange er mit ihr zusammen war erfährt man nicht. Zoey denkt darüber nach, dennoch lässt sie sich davon nicht abhalten. Ich finde die Entwicklung einfach nicht nachvollziehbar, es geht mir zu schnell. Ich hoffe, dass sich die Beziehung in den Folgebänden noch entwickelt.

Der größte Kritikpunkt an Gezeichnet ist die Jugendsprache. Zoey und ihre Freunde sind zwischen 16 und 18 Jahre alt. Da dürfte man ja eigentlich eine „normale“ Sprache erwarten. Stattdessen kommen  Wörter wie „Schlampe“, “Ficken“, “Blasen“, „Titten“  oft vor. Mit 14 ist es vielleicht noch cool, so „verbotene“ Wörter in den Mund zu nehmen, aber mit 16 ist das einfach nur noch lächerlich. Vor allem unter Mädchen.  Mit der Zeit wird diese Sprache wirklich nervig! Für mich sind diese Ausdrücke ein Zeugnis der Unreife. Auch hier hoffe ich, dass sich Zoey und ihre Freunde und auch die anderen am Internat, nach den Ereignissen aus  Gezeichnet weiterentwickeln und diese Sprachart ablegen.

Fazit
Gezeichnet bietet eine interessante Idee, die meiner Meinung nach wirklich gut umgesetzt sind. Es ist eine gute Mischung aus Spannung und „Alltäglichem“. Aufgrund der Sprache und der Beziehungsgeschichte muss ich leider 1,5 Pancakes abziehen, ich werde den Folgeband aber auf alle Fälle lesen! Ich glaube nämlich, dass diese Story viel Potenzial hat.