Rezension

Das Haus zur besonderen Verwendung - ein schöner Roman

Das Haus zur besonderen Verwendung - John Boyne

Das Haus zur besonderen Verwendung
von John Boyne

Bewertet mit 4 Sternen

Ein schönes, teilweise trauriges und toll beschriebenes Buch!

In der Geschichte geht es um Georgi, der mit seiner Familie in einem kleinen Dorf in Russland lebt. Er führt ein bescheidenes Leben in ärmlichen Verhältnissen. Als eines Tages der Vetters des Zar durch das Dorf Kaschin reitet, bewahrt Georgi diesen, mehr oder weniger durch Zufall, vor einem Attentat. Sein bester Freund ist im Begriff den Vetter des Zar zu töten. Georgi kann diese Tat jedoch verhindern, rettet das Leben des Vetters und macht sich dadurch jedoch verantwortlich für die Hinrichtung seines besten Freundes. Mit dieser Schuld wird er nur schwer fertig. Als ihm durch den Zar sodann angeboten wird, als Leibwächter für diesen zu dienen, nimmt Georgi das Angebot an und kann sein Glück kaum fassen, aus seinem trostlosen Dasein in Kaschin entfliehen zu können. Georgi lebt sodann im Winterpalais des Zar und kümmert sich um dessen einzigen Sohn, den Nachfolger des Zar. Er lernt dort auch seine große Liebe Anstasia kennen, die jüngste Tochter des Zar. Eine Beziehung der beiden ist jedoch ausgeschlossen, da Georgi nicht wohlhabend ist. Die beiden führen eine heimliche Liebesbeziehung. Georgi nimmt seine Aufgabe sehr ernst, bekommt dafür Anerkennung und das Vertrauen des Zar und lebt fortan ein recht glückliches und zufriedenes Leben. Es herrscht jedoch Krieg und zum Ende des Buches hin muss der Zar abdanken. Er und seine Familie werden vom Winterpalais fortgeschickt. Georgi ist plötzlich auf sich allein gestellt. Er macht sich auf die lange Reise zu Fuß durch Russland und sucht den Zar und seine Familie und seine große Liebe Anastasia.

Das ganze Buch ist kapitelweise in verschiedene Jahresabschnitte geteilt. Man liest ein Kapitel im frühen 19. Jahrhundert, aus Georgis Jugend beim Zar und mit jedem Kapitel springen die Zeiten weiter. Erzählt wird das Buch aus der Sicht von George rückblickend. Dies war eine sehr schöne und angenehm zu lesende Art und Weise, finde ich. Am Ende des Buches überschlagen sich die Ereignisse, sowohl in der Gegenwart im Jahr 1981, wo Georgi ein alter Mann ist, als auch in seiner Erzählung von früher, als er die Familie des Zar endlich gefunden hat. Das Buch hat ein sehr trauriges Ende, womit ich nicht gerechnet hätte, aber alles in allem hat das Ende so genau auf die Geschichte gepasst.

Die Personen des Buches sind schön dargestellt, ich hatte während des Lesens genaue Vorstellungen, der einzelnen Personen, der Orte oder auch der Gefühlslage und der Schicksalsschläge der Personen vermittelt bekommen. Der Schreibstil ist einfach und gut verständlich geschrieben, finde ich. Ein schönes Buch, eine tolle Geschichte und ein trauriges Ende. 4 Sterne