Rezension

Das kalte Blut

Das kalte Blut
von Chris Kraus

Bewertet mit 2 Sternen

Hier geht es um eine deutsch- baltische Familiendynastie Solms in Lettland, die in Riga ansässig ist. Im Wirren der Revolution nimmt diese Familie eine Waise auf, Ev. Ihr Vater und Mutter wurden erschossen und sie hatte eine sehr enge Beziehung zu Kolja. Beide sind 12 /13 und teilen sich das Bett, da sonst kein Bett mehr zur Verfügung war. Nach und nach entwickelt sich eine sexuelle Beziehung zu Koja. Doch in Wirklichkeit himmelt sich Hubert an, den älteren Bruder von Koja. Dann verliebt sie sich in einen baltischen NS- Funktionär, Erhardt, den sie auch heiratet. Aber heimlich hat sie eine Affäre mit Hub.

Aufgrund von Geldknappheit werden Hub und Koja Leiter der baltischen Hitlerjugend und sollen in dieser Funktion auch Menschen und ihre Gesinnung bespitzeln und diese Erkenntnisse der Mitmenschen dokumentieren.

Im Endeffekt wird die deutsche und lettische Geschichte anhand dieser Familie porträtiert.

Eigene Meinung:

Ich wollte es mögen, aber irgendwie war alles sehr nichtssagend.

Irgendwie konnte mich der Autor nicht abholen. Es ist teilweise langatmig, die Handlung ging nicht voran (sie war aber dafür gespickt mit Sex und Gewalt) und die Protagonisten empfand ich als zu blaß, nichtssagend und ohne jegliches Rückgrad (besonders Koja). 

Positiv empfand ich, dass der Autor ein gutes Gespür für die verschiedene Mundarten hat und dass das Buch teilweise eine satirische Züge aufweist.