Rezension

Das Leben auf der Straße

Ein Winter mit Baudelaire - Harold Cobert

Ein Winter mit Baudelaire
von Harold Cobert

Bewertet mit 4 Sternen

Philippe verliert nicht nur seine geliebte Tochter und sein Zuhause, sondern kurze Zeit später auch seine Arbeit. Er rutscht immer mehr ab in ein Leben als Obdachloser. Dann begegnet er dem Hund Baudelaire und dieser bringt ein wenig Sonne in sein graues Leben.

Dieses Buch hat mich sehr berührt und traurig gemacht. Sehr eindringlich und schonungslos schildert der Autor das Leben auf der Straße. Dazu benutzt er sehr kurze Kapitel, die alle mit einer passenden Überschrift versehen sind. Die Poesie dieser Geschichte liegt in der klaren und minimalistischen Sprache, die mich sehr an Anna Gavalda erinnert hat. Durch die Verwendung des Präsens ist man noch tiefer in das Geschehen involviert, was mir nicht immer gefallen hat. Dieser Roman rüttelt auf, man kann einen Blick in Abgründe werfen, die einem sonst verborgen bleiben. Man kann ihn nicht so einfach weg legen, die Gedanken kehren immer wieder zu Philippe und Baudelaire zurück.