Rezension

Das Leben bei den Massai

Esepata -

Esepata
von Stéphanie Fuchs

Bewertet mit 4 Sternen

"Du lebst bei den Massai. Entweder du passt dich an oder du gehst. Dazwischen gibt es nichts."

Ich bin Stephanie Fuchs schon länger auf Instagram gefolgt und habe ihre Geschichte dort mit Interesse verfolgt. Die Deutsche Staatsbürgerin geht nach der Schule zum Biologie Studium nach England, von dort folgt ein Aufenthalt in Simbabwe bei einem Umweltschutzprojekt, ihre Neugier auf Afrika wird geweckt. Nach dem Studium geht sie nach Ifakara in Tanzania, um dort als Freiwillige zu arbeiten. Aus drei Monaten werden sechs, während denen Stephanie Swahili lernt. Im Anschluss geht es auf die Insel Mafia, auch dort arbeitet sie als Freiwillige. Dort lernt sie den Massai Sokoine kennen, der sie von Anfang an fasziniert. Schliesslich finden die beiden zusammen, heiraten und beschliessen, gemeinsam mit Sokoines Familie in deren Boma im Busch zu leben...

Stephanies Geschichte ist wahnsinnig interessant. Es gibt einige Parallelen zu "Die weisse Massai", jedoch auch viele Unterschiede: so sprach Stephanie bereits Swahili als sie ihren Mann kennenlerte, und kannte das Land. Im Laufe der Zeit lernt sie auch die Stammessprache Maa, und kann sich fortan auch mit ihrer neuen Grossfamilie verständigen. Auch scheinen Stephanie und Sokoine tatsächlich so etwas wie Gleichstellung in ihrer Beziehung zu haben. Corinne Hofmann blieb nur ca. 1 Jahr bei den Massai, Stephanie lebt dort schon über 10 Jahre und hat sich gut in die Grossfamilie integriert. Ich fand interessant, wie es zu Stephanies Schwangerschaft kam und wie sie heute über ihre Krankenhausgeburt denkt. Auch ihre Gedanken zu indigenen Völkern, deren Leben in der Natur und mit dem Klimawandel sind sehr wichtig und interessant zu hören. Ich beneide sie um ihren einfachen Lebensstil und finde es toll, wie sie sich in die Familie und den Lebensstil eingegliedert hat. Sie hat sehr viel gutes für die Massai getan. Toll finde ich z.B. ihre Arbeit mit Periodenprodukten. Manches kann ich als westliche Frau nicht verstehen, unter anderem wie sie zu FGM steht. Wenn man Stephanie schon von Instagram kennt bekommt man hier ihre Lebensgeschichte nochmal etwas detaillierter zu hören. Ich fand das Buch sehr schön, exotisch und spannend zu lesen.