Rezension

Das Leben einer Spionin

Agent Sonja -

Agent Sonja
von Ben Macintyre

Bewertet mit 4 Sternen

Die Agentin Sonja wurde als Ursula Kuczynski geboren und wächst wohlbehütet als Tochter einer jüdischen Familie in Berlin auf. Ihre Eltern sind vermögend und einflußreich. Als 16jährige nimmt sie an einer Demonstration teil und wird von einem Polizisten mit einem Schlagstock brutalst niedergeschlagen. Dieses Ereignis und die Abwehrhaltung ihrer Eltern gegen ihr Engagement trägt entscheidend dazu bei, dass sie Kommunistin wird. Es folgt ein rasantes Leben einer ehrgeizigen Frau, die bereit ist alles zu riskieren. Ursula führt ein Leben als Mutter, Hausfrau, Schriftstellerin, Funkexpertin, Meisterspionin, Kurierin, Saboteurin, Bombenbauerin, Kriegerin und Geheimagentin. Ich denke allein diese Aufzählung zeigt, dass es sich bei Sonja um eine sehr besondere Frau handelt. In vielen Einzelheiten schildert Ben Macintyre das beeindruckende Doppelleben einer Spionin, von der ich bis heute noch nichts gehört hatte. Sonjas Privatleben und ihre Beziehungen werden sehr detailliert geschildert. Sie ist überzeugt davon, dass sie auf der richtigen Seite steht und sich für eine friedliche und gerechte Welt stark macht. Auch die politischen Hintergründe kommen nicht zu kurz. Ich fand das Buch interessant und konnte stellenweise kaum fassen, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt.