Rezension

Das Leben ist nicht immer fair!

Fische füttern - Fabio Genovesi

Fische füttern
von Fabio Genovesi

Bewertet mit 4 Sternen

Wahnsinn .... Dieses Buch berührt unglaublich. Fabio Genovesi erzählt in wunderbarer, bewegender Weise von der toskanischen Tristesse und dem komplizierten Leben dreier Jugendlicher aus einem kleinen Dorf in Italien. Fiorenzo, Mirko und Tiziana erleben eine sehr intensive Zeit - und sind enger verbunden, als sie je geahnt hätten. Erste Liebe, "unmögliche" Liebe, Frust, Hoffnung, Rebellion, Schicksalsschläge, Erfolge, Niederlagen, Träume, Wünsche - alles, was das Leben schwer macht und mehr oder weniger jedem widerfährt, hat Genovesi genial in diesen Roman gepackt.

Keine leichte Lektüre, die man so nebenbei liest. Man muss sich auf die Story einlassen und auf vieles gefasst sein. Die Langeweile im Dorf ist auch im Buch spürbar, aber auf interessante Weise unterhaltsam. Das Buch zieht den Leser in den Bann - auch bei den tristen Stellen. Der Leser erfährt aus Fiorenzos Sicht in der Ich-Form, aus Tizianas Sicht in der Du-Form und von Mirko quasi so nebenbei. Diese Mischung ist faszinierend. Trotz aller Tiefschläge kann man immer wieder auch herzhaft lachen: eben die typischen Schwankungen im Leben junger Menschen, die ihren Platz im Leben suchen. Es zeigt aber auch, dass auch später im Leben solche Phasen kommen. Man muss sich nur daran erinnern, wie man als junger Erwachsener damit umging, um später daraus Kraft zu schöpfen.

Eindeutig hat Fabio Genovesi sehr viel Ahnung von Radsport und Sportfischerei und hat hier sehr vieles aus dem eigenen Leben eingewoben. Ein schönes Buch, das trotz ein paar Längen einen Ehrenplatz in meiner persönlichen Hit-Liste bekommt.