Rezension

Das Leben nach dem Tode kann spannend sein

Sanctum - Sarah Fine

Sanctum
von Sarah Fine

Bewertet mit 4.5 Sternen

Sanctum ist der erste Band einer Trilogie, in der der Leser die Protagonisten Lela kennen lernt. Diese verliert direkt am Anfang der Geschichte ihre Freundin Nadia durch einen Selbstmord, und da Lela auch schon einen Versuch hinter sich hatte, weiß sie, was Nadia nun erwartet - die Schattenstadt. Als Lela kurz darauf einen tödlichen Unfall hat, entscheidet sie sich bewusst für die Schattenstadt, obwohl sie auch im sonnigen Land hätte bleiben können, um Nadia zu suchen und ihr zu helfen, der Schattenstadt zu entkommen. Das stellt sich aber als schwieriger und gefährlicher heraus, als angenommen, denn in der Schattenstadt treiben Dämonen ihr Unwesen. Hilfe kommt von unerwarteter, aber um so besser aussehender Seite - Malachi, der Captain der Wachen der Schattenstadt. 

Sarah Fine gelingt es, die neue Welt der Schattenstadt mit ihren eher apathischen Bewohnern mit Worten so lebendig zu zeichnen, dass die Umgebung schnell vor dem inneren Auge als Bild entsteht. Lela zeigt ihre Kämpferqualitäten - und trotz aller Selbstzweifel auch ihre Durchsetzungskraft. Etwas weniger den durchtrainierten Körper von Malachi anzuhimmeln wäre für mich zwar auch ausreichend gewesen - aber dieses Zugeständnis muss man der YA-Lesezielgruppe wohl lassen (wobei ich die Einstufung hier als "Kinderbuch, ab 10 Jahren" nicht wirklich nachvollziehen kann.

Wer spannende Fantasy mag, mit einer starken weiblichen Hauptfigur, in einem mehr oder weniger neuen Setting, und sich durch das verliebte Paar (aber ganz so einfach ist es dann doch nicht) nicht abschrecken lässt, wird hier, trotz der insgesamt eher düsteren Thematik, auf seine Kosten kommen.