Rezension

Das Leben und Lieben der Frida Kahlo

Frida Kahlo und die Farben des Lebens - Caroline Bernard

Frida Kahlo und die Farben des Lebens
von Caroline Bernard

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Roman über eine faszinierende Künstlerin, der für unterhaltsame und interessante Lesestunden sorgt

Mexiko im 20. Jahrhundert: Die junge Frida hat ein Studium begonnen, um Ärztin zu werden, als ein schwerer Unfall im September 1925 diesen Traum zunichtemacht. Dann jedoch entdeckt sie ihre Leidenschaft fürs Malen, trifft das Künstlergenie Diego Rivera und verliebt sich in ihn. Durch ihn lernt sie die Welt der Kunst kennen und wird ermutigt, eigene Werke zu schaffen. Zwar feiert sie mit ihren Bildern bald Erfolge, doch das Leben hält für sie noch einige Prüfungen bereit…

„Frida Kahlo und die Farben des Lebens“ von Caroline Bernhard ist der elfte Roman aus der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ des Aufbau-Verlags.

Meine Meinung:
Der Roman beginnt mit einem Prolog und einem Epilog. Darüber hinaus besteht er aus drei Teilen, die wiederum in 27 Kapitel mit einer angenehmen Länge untergliedert sind. Erzählt wird aus der Sicht von Frida. Die Handlung ist weitgehend chronologisch und umfasst die Jahre 1925 bis 1953. Die Struktur funktioniert gut.

Der Schreibstil ist anschaulich und – dank viel wörtlicher Rede und detaillierten Beschreibungen – recht lebhaft. Der Einstieg fiel mir leicht.

Im Mittelpunkt des Romans steht natürlich Frida Kahlo selbst, eine reizvolle Ausnahmepersönlichkeit, die meine Neugier schnell geweckt hat. Sie wirkt sowohl authentisch als auch in Teilen sympathisch. Ihre Gedanken und Gefühle werden gut deutlich. Mit ihrem Verhalten konnte ich mich jedoch nicht immer identifizieren. Auch die übrigen Personen sind realitätsnah dargestellt.

Von dem rund 400 Seiten umfassenden Roman habe ich mir versprochen, mehr über die faszinierende Malerin aus Mexiko zu erfahren. Und tatsächlich ist er nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich. Das Buch vermittelt etliche unbekannte Dinge über Frida Kahlo, die nur 47 Jahre alt wurde. Dass die Autorin viel Arbeit in die Recherche investiert und sich intensiv mit der Künstlerin beschäftigt hat, wird an mehreren Stellen deutlich. Das geht auch aus dem interessanten Nachwort hervor, das einige Literaturverweise enthält. Allerdings nimmt sich die Autorin auch die Freiheit heraus, sich nicht immer ganz strikt an die biografischen Begebenheiten zu halten, was ich absolut in Ordnung finde.

Zwar lernt der Leser die berühmte Malerin und ihre Werke kennen. Auch die Kunstszene wird beleuchtet. Viel Raum nimmt jedoch die Liebe zu Diego Rivera ein. Zusammen mit den Schilderungen ihrer gesundheitlichen Probleme gibt dies dem Roman eine emotionale Komponente. Dennoch kann mich die Autorin – wie schon bei „Die Muse von Wien“ – nicht ganz fesseln und begeistern, sodass ich den Roman trotz der an sich recht abwechslungsreichen Handlung stellenweise als ein wenig langatmig empfunden habe.

Das Cover und die Aufmachung der broschierten Ausgabe sind sehr hübsch geworden. Der bildhafte Titel ist ebenfalls ansprechend und passt gut zum Inhalt.

Mein Fazit:
„Frida Kahlo und die Farben des Lebens“ von Caroline Bernhard ist ein Roman über eine faszinierende Künstlerin, der für unterhaltsame und interessante Lesestunden sorgt.