Rezension

Das letzte Viertel ist richtig, richtig gut, die erste Hälfte aber sehr langweilig

Game of Gold - Shelby Mahurin

Game of Gold
von Shelby Mahurin

Bewertet mit 2.5 Sternen

Lou ist eine Hexe. Dummerweise ist niemand in diesem Reich, vor allem die Kirche nicht gerade zimperlich beim Verbrennen von Hexen. Sie setzt also alles daran nicht als Hexe erkannt zu werden. Doch dann bleibt ihr nichts anderes übrig als ausgerechnet einen Hexenjäger zu heiraten. Ist sie jetzt sicherer oder in größerer Gefahr? Lou weiß es nicht. Als sie dann noch erfährt, dass ihre Mutter wieder hinter ihr her ist – ihr Ziel ist Lous Tod – sieht sie sich von Feinden umzingelt und weiß nicht, ob ihr Mann auch dazu gezählt werden muss.

 

 

Ich fand die Idee von Anfang an super. Eine Hexe heiratet einen Hexenjäger, das kann doch nur spannend werden! Allerdings hatte ich von Anfang an meine Probleme mit den Charakteren. Lou ist mir ziemlich auf die Nerven gegangen. Mal fand ich sie sympathisch, dann nervte sie mich wieder mit ihrer Art. Andauernd provoziert sie und wirkt dabei immer wieder wie ein bockiges Kind.

Reid ist die meiste Zeit eiskalt. Er benimmt sich abwechselnd wie ein Mönch, dem eine nackte Frau gegenübersteht und dann wieder wie ein Vater, der genervt ist von seiner Teenie-Tochter.

Ich wurde leider mit beiden nicht warm, erst im letzten Viertel ist mir das gelungen, weil sich beide sehr stark verändert haben.

 

Die Geschichte ist für mich lange Zeit ziellos dahingeplätschert. Über die Hälfte des Buches ging es nur darum zu zementieren, dass die Jäger Hexen für das pure böse halten, sie aber nicht alle böse sind und Lou Angst davor hat aufzufliegen. Erst nach der Hälfte des Buches entwickelt sich endlich eine gewisse Dynamik zwischen ihr und Reid, sodass ich langsam etwas mitfühlen konnte. Natürlich überschattet weiterhin ihr Geheimnis alles. Denn es wird immer deutlicher, dass Reid die Welt schwarz/weiß sieht. Er würde Lou töten. 

 

Erst im letzten Viertel wird das Buch in meinen Augen richtig gut. Es kommt eine Enthüllung nach der anderen, die Bösen greifen an und es geht richtig ab. Endlich passiert mal richtig was! Eine der Enthüllungen hätte ich so niemals erwartet. Ich finde es nur schade, dass man nicht mehr darüber erfährt. Ich hätte zu gern gewusst, was wirklich in diesem Charakter vorgegangen ist.

Es kommt zu mehreren Kämpfen, die alle sehr spannend und überraschend sind. Man fiebert mit und obwohl ich Reid zwischendrin echt gern eine runtergehauen hätte, gefiel mir das letzte Viertel wirklich richtig, richtig gut. Es folgt noch eine weitere Enthüllung Reid betreffend und die ist echt gut.

 

Ich vermute es wird einen zweiten Teil geben, das klingt alles so danach, obwohl ich auch mit dem Ende leben könnte, auch wenn einige Handlungsstränge noch nicht ganz beendet sind.

 

 

Fazit: Ich hatte meine Probleme mit dem Buch. Die erste Hälfte fand ich leider ziemlich langweilig. Mich haben die Protagonisten total genervt und es passierte gefühlt so gut wie gar nichts. Es ging nur darum zu zeigen, wie schwarz/weiß Reid die Hexen sieht und dass Lou Angst davor hat aufzufliegen. 

Die zweite Hälfte war da deutlich besser, obwohl es am Anfang noch recht langsam voran ging. Es gab zwar mehr Action, aber das Herantasten an die Protagonisten ging weiterhin recht vorsichtig voran. Aber endlich konnte ich eine Beziehung zu Lou und Reid aufbauen!

Am besten ist das letzte Viertel. Da wird es extrem spannend und aufregend. Man erfährt so viel und es kommen etliche Geheimnisse ans Licht. Wäre das ganze Buch nur halb so gut gewesen, wie dieses letzte Viertel, hätte es mich begeistert. So muss ich leider sagen, dass ich ehrlich meine Schwierigkeiten mit dem Buch hatte.

 

Von mir bekommt es 2,5 Sterne. Ich fand die erste Hälfte sehr langweilig, das dritte Viertel dann schon besser und das letzte Viertel wirklich gut. Würde ich die Viertel einzeln bewerten, bekämen das erste und zweite Viertel von mir 1 Stern, das dritte Viertel 3 und das letzte Viertel 5 Sterne. Das ergibt eine Gesamtbewertung von 2,5 Sternen.