Rezension

Das Lied der Sonnenfänger

Das Lied der Sonnenfänger - Julie Peters

Das Lied der Sonnenfänger
von Julie Peters

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Ire Edward O’Brien träumt von einem Neuanfang als Schafzüchter in Neuseeland. Das Kapital für seinen Traum erhält er durch die Heirat seines ältesten Sohnes Walter mit der vermögenden Siobhan und so wandert die komplette Familie 1894 von Irland nach Neuseeland aus. Die Rollen im zukünftigen Leben sind klar verteilt: Edward und Walter sind die Familienoberhäupter und kümmern sich um das Geschäft, Mutter Helen ist ewig besorgt um den Anstand und Ruf der jüngsten Tochter Emily  und Schwiegertochter Siobhan ist die vorbildliche Ehefrau mit großem Kinderwunsch. Doch nicht alle fügen sich problemlos in die neue Situation ein. Dem jüngsten Sohn Finn wird es schnell zu eng und er verlässt die Familie auf der Suche nach großen Abenteuern. Siobhan liebt Walter sehr, doch dieser kann ihrer Zärtlichkeit nur mit Gewalt begegnen. So flüchtet sie sich in die Arme des Maori Amiri, was nicht ohne Folgen für die ganze Familie O’Brien bleibt. Auch Emily findet kein Glück. Sie verschließt die Augen vor ihrer eigentlichen Liebe und heiratet den falschen Mann. Kurz vor der Hochzeit kommt es noch zu einem verhängnisvollen Treppensturz, dessen Folgen sie in die Heroinsucht treibt. Ihr Talent zu Schreiben verdrängt Emily dabei komplett.

Wie es sich für eine „Familiensaga“ gehört, haben die O’Briens also einige Probleme in ihrer neuen Heimat und die beiden weiblichen Hauptfiguren versuchen ihr Glück zu finden und emanzipieren sich langsam. Aus diesen Zutaten ist Julie Peters ein schöner Roman gelungen, an dessen Ende schon die ersten Vorzeichen für den 2. Band rund um die Familie O’Brien zu erkennen sind.