Rezension

"Das Lied von Eis und Feuer - Die Herren von Winterfell" von George R.R. Martin

Das Lied von Eis und Feuer 01. Die Herren von Winterfell - George R. R. Martin

Das Lied von Eis und Feuer 01. Die Herren von Winterfell
von George R. R. Martin

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt
Eddard Stark, der Herr von Winterfell, wird an den Hof seines Königs gerufen, um diesem als Berater und Vertrauter zur Seite zu stehen. Doch Intriganten, Meuchler und skrupellose Adlige scharen sich um den Thron, deren Einflüsterungen der schwache König nichts entgegenzusetzen hat. Während Eddard sich von mächtigen Feinden umringt sieht, steht sein Sohn, der zukünftige Herrscher des Nordens, einer uralten finsteren Macht gegenüber. Die Zukunft des Reiches hängt von den Herren von Winterfell ab!
[ Inhalt nach Blanvalet ]

Meine Meinung
Schon seit längerem bin ich ein riesen Fan der Fernsehserie "Game of Thrones", die ja auf dieser Buchreihe basiert. Und daher war klar: über kurz oder lang muss ich diese Bücher unbedingt lesen. Also hab ich mir das erste Buch gekauft und dann lag es eine kleine Ewigkeit auf meinem SuB. Warum? Ich habe keine Ahnung! Denn nachdem ich jetzt den ersten (deutschen) Teil durch habe, muss ich sagen: dieses Buch (und damit bestimmt die ganze Reihe) ist eines der besten Bücher, das ich jemals gelesen habe.

Lord Eddard Stark, der Herr von Winterfell und Herrscher des Nordens, wird überraschend von seinem Freund, König Robert, auf seiner Burg besucht. Doch von Anfang an ist klar, dass dies kein Freundlichkeitsbesuch werden soll. Denn Ned Stark soll als Rechte Hand des Königs gemeinsam nach Königsmund ziehen und Königsmund ist, wie jeder weiß, ein Nest an Intrigen, Lügen und Gefahren. Als Starks Sohn Bran dann einen Unfall hat und dabei fast sein Leben verliert und dessen Frau Cathlyn herausfindet, wer für den Anschlag auf Bran verantwortlich ist, kommen Ereignisse ins Rollen, sie schnell in einen ausgewachsenen Krieg münden könnten.
Währenddessen wird Daenerys Targaryen von ihrem Bruder an einen Reiterkönig verkauft, damit dieser ihm bei der Rückeroberung des Throns von Westeros beisteht. Denn einst war ihr Bruder der rechtmäßige König, bis dieser bei einem blutigen Krieg getötet wurde. Danach wurden sämtliche Targaryens ermordet oder vertrieben, doch Daenerys Bruder will mit Hilfe des Dothrakenkönigs Khal Drogo seinen Anspruch auf den Thron geltend machen

George R.R. Martin hat mit seiner Geschichte rund um die sieben Königslande einen wahrhaften Fantasy-Epos geschaffen. Ich kannte zwar schon den Kern der Geschichte durch die Serie, aber trotzdem war es nochmal etwas ganz anderes die Geschichte zu lesen. Dabei fiel mir der Einstieg ins Buch relativ einfach, wobei ich bereits hier einen Umstand bemerkte, der sich durch das ganze Buch zog: da ich "Game of Thrones" kannte und zu fast jedem Charakter ein Gesicht hatte, tat ich mir viel leichter, in die Story einzutauchen und die Handlung nachzuvollziehen. Und das war auch nötig, denn Martin hat eine Welt geschaffen, die dermaßen komplex und detailliert ist, dass ich es kaum glauben konnte. Ich bin immer wieder überrascht, wie Autoren sich eine zusammenhängende logische Geschichte ausdenken können, doch das ist immer noch eine ganz andere Sache wie "Das Lied von Eis und Feuer". Denn hier hat der Autor nicht nur eine kleine Geschichte erfunden, er hat sich eine ganz neue Welt ausgedacht. Und dabei stimmt einfach alles.

Die Charaktere wirkten auf mich allesamt authentisch, soweit das in einer Fantasy-Geschichte möglich ist. Jede Person hat ihre ganz eigene Geschichte, die aber trotzdem immer wieder Berührungspunkte zu anderen Personen aufweist, teilweise sogar zu solchen, bei denen man überhaupt nicht an eine Verbindung denkt. Diese Komplexität kommt auf jeder Seite des Buches zum Vorschein und ist allgegenwärtig. Die handelnden Personen sind zahlreich und da den Überblick zu behalten war gar nicht so einfach. Aber auch die Orte, die der Leser gemeinsam mit den Charaktere bereist, ziehen sich zwar über ein ganzes Königreich, doch mit Hilfe der Karten in den Buchklappen und den detailllierten Beschreibungen des Autors findet man sich eigentlich bei konzentriertem Lesen ganz gut zurecht.

Dabei passt einfach alles astrein zueinander. Alle Charaktere sind mit passenden Namen ausgestattet und Martins Schreibstil ist der Atmosphäre der Geschichte angepasst, ohne dabei steif oder kompliziert zu werden. Obwohl ich normalerweise seitenweise Ausführungen von Naturbeschreibungen hasse, wurde im vorliegenden Buch dadurch eine ganz unglaubliche Atmosphäre geschaffen. Und weiter schaffte er es, durch seinen Schreibstil die Protagonisten zu formen und ihnen wirklichen Charakter zu geben, etwa indem er Tyrion Lennister immer wieder einen frechen Spruch auf die Lippen zaubert.

Mein Fazit
Der Auftakt zur Reihe "Das Lied von Eis und Feuer" ist wirklich atemberaubend gut. George R.R. Martin ist ein Meister seines Faches und weiß, mit Worten seine Leser in eine gänzlich neue und unbekannte Welt zu entführen. Während des Lesens kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. "Die Herren von Winterfell" ist ein grandioser Auftakt für eine Reihe, die hoffentlich genauso grandios weitergeht.