Rezension

Das Mädchen aus Feuer und Sturm

Das Mädchen aus Feuer und Sturm - Renée Ahdieh

Das Mädchen aus Feuer und Sturm
von Renee Ahdieh

Mariko hat sich ihrem Schicksal gebeugt. Doch auf dem Weg zu ihrem Verlobten, dem Kaiserssohn, wird ihr Geleitzug überfallen und sie entkommt nur knapp dem Tod.  Für Mariko steht klar - der schwarze Clan steckt dahinter. Aber was ist die wahre Absicht? Verkleidet als junger Krieger macht sie sich auf eigene Faust, sucht Antworten und ihre Freiheit.

Zur allererst das Cover ist das was mich sofort gelockt hat! Die sanften rosa Töne, eine Frau im traumhaften Kleid, die Schnörkellungen und  Verzierungen sind genau meins. Als ich dann den Klappentext gelesen habe, stand für mich fest - dieses Buch muss ich unbedingt lesen. Ich habe eine starke Heldin, die über ihr Schicksal bestimmt, beeindruckende japanische Kulissen, Intrigen und Spannung erwartet. Ich muss sagen, ich wurde leider mehr enttäuscht, als begeistert.

Dies war mein erster Roman der Autorin.
Hier empfand ich den Schreibstil als sehr poetisch, malerisch und stellenweise emotionsgeladen.  Eigentlich mag ich das gerne bei Fantasy Büchern oder Büchern die den Eindruck erwecken, es würde in einer früheren Epoche spielen. Hier aber wurde ich einfach nicht warm damit. Vielleicht lag es auch an der aus der Erzähler geschriebenen Perspektive. Mein Lesefluss wurde oft unterbrochen und leider spielte in meinem Kopf kein flüssiger Film ab. Erst auf den letzten 200 Seiten wurdees für mich besser.

Auch mit den einzelnen Charakteren konnte ich mich bis zum Schluss nicht ganz anfreunden. Sie waren mir nicht unsympathisch, nein! Aber trotzdem irgenwie etwas blass und undurchdringlich. Mariko ist ein schlaues und erfinderischen Mädchen, mehr an Alchemie und neuen Erfindungen interessiert. Fühlt sich unterdrückt und hasst es, dass Frauen in gewisse Schubladen gesteckt werden - möchte für ihre Rechte kämpfen. Das hat mir richtig gut gefallen, aber leider ist nicht viel dergleichen passiert. Dennoch war diese Botschaft stark.

Besonders gut dagegen haben mir die beschriebenen Kulissen gefallen. - sei es der düstere Jukaiwald, der kaiserliche Hof, oder die Schänke.  Ich fühlte mich wie in das historische, düster magische Japan versetzt. Man merkt an den Beschreibungen die gute Recherche und das Wissen der Autorin. Wer nicht mit den japanischen Begrifflichkeiten vertraut ist, am Ende gibt es ein ausführliches Glossar.
Auch eine Wendepunkte der Handlung haben mir sehr gut gefallen, auch wenn diese zum Teil sehr vorhersehbar waren.

Alles in einem ist [Das Mädchen aus Feuer & Sturm ] ein schöner Fantasy angehauchter Roman, der mich in eine traumhafte Kulisse Japans entführt hat. Leider ein Roman  der mich nicht vollends überzeugen konnte und an den ich mich nicht lange erinnern werde.
Dennoch, wer ohne große Erwartungen an das Buch ran geht und sich schnell mit dem Schreibstil anfreundet, könnte hiermit tolle Lesestunden verbringen.