Rezension

Das Mädchen mit dem zweiten Gesicht

Das Mädchen mit dem zweiten Gesicht - Claudia Ziegler

Das Mädchen mit dem zweiten Gesicht
von Claudia Ziegler

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Das Buch spielt in Frankreich im 16. Jahrhundert und es geht um den Kampf und Krieg zwischen Katholiken und Protestanten. Die Katholiken wollen mit aller Gewalt verhindern, dass die "neue" Religion in Frankreich an Gewicht gewinnt.
Im Zentrum, zunächst ganz unbeteiligt, steht Madeleine, ein einfaches Mädchen. Doch sie ha eine Gabe, die nützlich sein kann, aber auch in Zeiten der Inquisition als Hexerei abgetan wird. Mit 16 Jahren hat sie ihre erste Vision und sie rettet einen jungen Prinzen vor dem Tod, weil sie in die Zukunft sehen kann und wusste, dass eine Brücke in ihrem Dorf einstürzen würde.
Auf dem Zug war die Königsmutter, Catherine de Medici, die sich Madeleins Gabe zu nutze machen möchte. Doch zu diesem Zeitpunkt wusste Madeleine noch nichts von ihrer Gabe und völlig eingeschüchtert und ängstlich, verneint sie die Vision.
Im Verlauf der Geschichte kommt sie durch ihre Gabe mit beiden Lagern in Kontakt, doch mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

Fazit:

Im vorliegenden Werk merkt man deutlich, weil viel Arbeit und Zeit für die Recherche in Anspruch genommen hat. Dies ist für mich besonders in den Ränkespielen am Hofe deutlich geworden und kommt auch so in kleinen Details, wie das Techtelmechtel von Margot mit Henry de Guise, zur Geltung. Als Königstochter und Nachgeborene unbedeutend, doch auch hier wird deutlich, wie alles vor ab geplant ist. Von den Medici hört man viel, doch ich muss ehrlich sagen, dass sie so ausgepufft waren, wie es hier Catherine präsentiert, war mir nicht so bewusst.
Es spiegelt auch die Eindrücke der einfachen Landbevölkerung wider und auch, wie sehr sich Gerüchte verbreiten und vom Volk als wahr/real angenommen werden.
Die Sprache und die Wortwahl ist sehr stimmig und sehr angenehm zu lesen und es liest sich sehr gut.
Beeindruckt hat mich auch die falsche Fährtenlegung und die damit verbundenen Wendungen, oft hat man gedacht, ja jetzt weiß man wer der Geheimnisträger ist, doch dann war wieder alles verpufft.
Die Kämpfe und das sinnlose Töten zwischen den verfeindeten Lager hat mich sehr betroffen gemacht, da wurde einfach wahllos der andere gefoltert, umgebracht und geschändet, obwohl beide an den gleichen Gott glauben. Doch leider heute noch ein alltägliches Bild, irgendwo auf der Welt.
Und Madeleine ist eine sehr beeindruckende junge Frau, die es nicht leicht hat, wie es typisch war in diesem Zeitalter und sie hat doch auch ihren Weg geschafft. Für mich sehr gut dargestellt, ohne irgendwie zu überzeugend dargestellt zu sein.