Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Das Mädchen von der Venus

Die Rache der Polly McClusky - Jordan Harper

Die Rache der Polly McClusky
von Jordan Harper

Bewertet mit 4 Sternen

Polly McClusky ist elf Jahre alt, als überraschend ihr Vater Nate vor ihr steht. Eigentlich sollte dieser im Gefängnis sitzen, doch die Gang „Aryan Steel“ hat für ihn und seine Familie einen Tötungsbefehl gegeben und seine Exfrau und damit Pollys Mom wurde bereits getötet. Nun will Nate vor allem seine Tochter beschützen und ihr das Leben retten! 
Die Flucht vor ihren Verfolgern schweißen Vater und Tochter zusammen und bald zählt für Nate nur noch eines: Dass Polly wieder ein Leben ohne Angst führen kann.  

Das Erstlingswerk von Jordan Harper ist im Februar 2018 im Ullstein Verlag erschienen und hat 288 Seiten. 
Ich habe das Buch als eine Art „Road-Movie“ in Buchform empfunden. Jordan Harper nutzt kurze Kapitel und regelmässig wandert der Fokus von einer Person zur nächsten. So werden die Geschehnisse mal aus Pollys Sicht und dann wieder aus der von Nate geschildert. Dadurch ist der Leser eng an den Personen dran und kann ihre Handlungen besser nachvollziehen. Auch ein Polizist, den Polly zwischendurch anruft und der sich auf die Suche nach dem Gespann begibt, kommt zu Wort. So haben wir auch einen Blick von aussen. 
Sowohl Nate als auch Polly, die von sich selbst sagt, sie käme von der Venus, waren mir irgendwie sympatisch, auch wenn sie sich nicht gesetzeskonform verhalten bzw. verhalten haben. 
Besonders amüsiert hat mich aber der Teddybär, den Polly die ganze Zeit mit sich herumträgt und von dem sie sagt, sie wisse, dass er nicht echt sei, ihn aber wie eine echte Person agieren lässt. Mit ihm kann sie ein ums andere Mal ausdrücken, wofür ihr selbst die Worte zu fehlen scheinen. 
Das Ende lässt mich etwas zwiegespalten zurück: Zum einen ist es sicherlich realistisch, zum anderen mag ich lieber Happy Ends, solange sie nicht zu sehr rosarot und damit unecht werden. 
Dennoch würde ich wieder zu einem Buch des Autors greifen und selbst eine mögliche Verfilmung würde ich mir ggf. gern ansehen.