Rezension

"Das Meer in deinen Namen" - eine traumhafte Kulisse, mit leider wenig Spannung

Das Meer in deinem Namen - Patricia Koelle

Das Meer in deinem Namen
von Patricia Koelle

Ein wunderschöner, sommerlicher Roman über das Meer, die Ostsee und der Suche nach einem Familiengeheimnis.

Das Meer in deinen Namen (Patricia Koelle)

Fischer Verlag

Die Autorin

Patricia Koelle wurde 1964 geboren und ist Berliner Autorin mit Leidenschaft fürs Meer, was in diesem Roman wirklich zur Geltung kommt und natürlich dem Schreiben. „Das Meer in deinem Namen“ ist der erste Teil einer Ostsee-Trilogie. Der zweite Band („Das Licht in deiner Stimme“) und Band drei („Der Horizont in deinen Augen“) erscheinen ebenfalls im Fischer Verlag.

Das Meer in deinem Namen

Carly, die bei ihrer Tante Alissa aufgewachsen ist und nie über den Tod ihrer Eltern sprechen durfte, ist eigentlich Astronomin, aber auch seit jeher die persönliche Assistentin von Thore. Ohne sie wäre er aufgeschmissen, so vergesslich und zerstreut er ist. Zum Glück weiß er nicht, wie ihre Gefühle für ihn wirklich stehen, denn er ist verheiratet und hat Familie. Eines Tages lädt er sie in ein altes Reetdachhaus an der Ostsee ein, welches er verkaufen möchte. Caryl soll es für ihn herrichten und bekommt nun die Chance ihre, sich endlich ihrer Angst vor dem Meer zu stellen, die durch ihre Tante Alissa impliziert wurde. Doch kaum ist sie in dem wunderschönen Häusschen angekommen, fühlt sie sich mit der Vorbesitzerin Henny seltsam verbunden.

Fazit

Ein wunderschöner, sommerlicher Roman über das Meer, die Ostsee und der Suche nach einem Familiengeheimnis. Carly ist als Hauptprotagonistin sehr angenehm, wenn auch von Zeit zu Zeit ein wenig zu naiv. Allerdings kann man diese Naivität, welche durch Carlys Gefühle für ihren Universitätsprofessor Thore gespeist wird, durchaus nachvollziehen. Als dann Orje in ihrem Leben auftaucht, wird dieses bunter und lustiger. Doch Orje entpuppt sich eher als netter Freund von nebenan, als Carlys Traummann. Als Carly dann an der Ostsee ankommt, verliebt sie sich sofort in das wunderschöne, romantisch, verträumte Reetdachhaus. Bald findet sie versteckte Briefchen, die sich die Vorbesitzerin mit ihrem Liebsten geschrieben hat. Als Carly dann noch Ähnlichkeiten zwischen sich und Henny feststellt, öffnet sich ihr eine neue Welt.

Der Schreib- und Erzählstil ist locker, luftig und angenehm. Er lässt den Leser förmlich mit Carly mitfiebern und mitleiden. Zwischenzeitlich hatte ich eine Zeit lang den Faden verloren, da mir die Spannung ein wenig fehlte. Das war nach dem ansprechenden Beginn und Einstieg ein wenig schade. Doch gerade zum Ende zu nahm der Roman noch einmal Fahrt auf und ich konnte mich gar nicht mehr von ihm trennen. Fast war ich ein wenig enttäuscht, als die letzten Seiten nicht mehr lang auf sich warten ließen. Allerdings muss man 526 Seiten erst einmal füllen.

Das Cover des Buches gefiel mir persönlich sehr gut. Vorn ist ein Strand mit einem typischen Ostsee-Reetdachhaus zu sehen, welcher gleich Lust auf Sommer und Meer macht. Man möchte am liebsten selbst in die Fluten springen. Eine stilisierte Möwe am blauen Ostseehimmel komplettiert das Strandbild. Die Rückseite des Romans zeigt die Autorin, welche in schönen Sommerkleidern in einer Ostseedüne sitzt. Dies erinnerte mich ein wenig an einen alten Heimatroman und fand ich daher nicht so passend.

Alles in allem jedoch ein gelungener Roman, in einer traumhaften Ostseekulisse, welcher ein altes Familiengeheimnis aufdeckt.

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