Rezension

Das Meer, Quell des Lebens

Das große Spiel -

Das große Spiel
von Richard Powers

Bewertet mit 5 Sternen

Ein bemerkenswertes Buch über die großen Themen unserer Zeit: Verschmutzung der Meere, Klimawandel, Social Media und Künstliche Intelligenz.

Makatea, eine winzige Koralleninsel in den Weiten des Pazifik, wurde schon früher von den Menschen ausgebeutet und dann vergessen. Ausgerechnet hier plant der Playground-Konzern den ersten Abschnitt von Seasteading, einer neu entwickelten Wohn- und Lebensform, zu errichten. Vier Menschen treffen nun dort zusammen, deren Leben eng mit der Zukunft unseres Planeten verbunden ist: Evelyne Beaulieu, eine Ozeanologin die taucht und von den Riesenmantas fasziniert ist, Ina Ariota, eine Künstlerin, die aus am Strand angeschwemmtem Plastikmüll ihre Skulpturen entwirft, Rafi Young, der vernarrt ist in Bücher und schon früh von seinem schwarzen Vater auf Ehrgeiz programmiert wurde und sein ehemaliger Schulfreund Todd Keane, der mit einem Computer-Programm das große Geld gemacht hat …

Richard Powers, geb. 1957 in Evanston/Illinois, ist einer der bedeutendsten US-amerikanischen Schriftsteller der Gegenwart. Er ist bekannt dafür, in seinen Werken komplexe naturwissenschaftliche und philosophische Themen zu verarbeiten. Seit 1985 schrieb er zahlreiche Romane, für die er u. A. den ‚National Book Award for Fiction‘ und den ‚Pulitzer Prize for Fiction‘ erhielt. Heute lebt Powers in den Great Smoky Mountains der Appalachen.

Es sind, wie in all seinen Büchern, die großen aktuellen Themen unserer Zeit die der Autor in diesem bemerkenswerten Buch behandelt. Neben der Verschmutzung der Weltmeere sind es der Klimawandel, Social Media und die Künstliche Intelligenz, die uns Powers in seinem unnachahmlichen, präzisen und schnörkellosen Schreibstil nahebringt. Er ist in der Lage, dem Leser auch die kompliziertesten ökologischen Themen und technischen Abläufe verständlich zu beschreiben. Wir erleben das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven und in verschiedenen Zeiten. Einen großen Teil der Geschichte lässt er Todd Keane, einen der Hauptakteure, in Form eines Lebensberichtes selbst erzählen, so dass wir unmittelbar dabei sind und in seine Gefühlswelt eintauchen können. Die Handlung ist äußerst komplex und vielschichtig – gegen Ende des Buches verwischen sich gar die Grenzen zwischen Realität und Fiktion.

Fazit: Ein Buch das aufrüttelt, mahnt und zum Nachdenken anregt. Unbedingt lesen !!!