Rezension

Das Potenzial wird leider nicht ausgenutzt

Die Seiten der Welt - Blutbuch
von Kai Meyer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Furia ist im Nachtrefugium gestrandet, der Widerstand kämpft ohne sie weiter gegen die Akademie. Können sie die Vernichtung der Welt noch rechtzeitig stoppen?

 

„Blutbuch“ ist der dritte und damit letzte Band der „Die Seiten der Welt“-Trilogie. Die Handlung der Bücher baut aufeinander auf, daher eignen sie sich (ausser vielleicht dem ersten Band) nicht zur Einzellektüre, sondern sollten zusammen gelesen werden. Ohne Vorkenntnisse stolpert der Leser über die vielen unbekannten Personen, die nicht näher beschrieben werden, sowie über die Welt, die sich von der unsrigen doch durch einige relevante Punkte unterscheidet.

 

Die Geschichte wird aus der Beobachterperspektive erzählt, dabei steht in jedem Kapitel eine andere Person im Fokus. Die meisten Charaktere sind dem Leser bereits aus den vorhergehenden Bänden bekannt, neue Figuren gibt es dieses Mal nur wenige. Bei den bekannten Charakteren musste ich leider auch in diesem Band feststellen, dass sie sich nicht weiterentwickelt haben. Sie bleiben eher blass und oberflächlich.

 

Der Schreibstil des Autors Kai Meyer liest sich wie gewohnt angenehm flüssig. Ruhigere Kapitel wechseln sich mit actionreichen ab, sodass der Leser zwischendurch immer wieder zum Durchatmen kommt. Einerseits ist das durchaus positiv, da man sich so auch mit der Geschichte befasst und nicht nur durch die Seiten hetzt, andererseits hat es mich teilweise dann doch etwas gestört, dass in den spannenden Momenten ein Unterbruch und Szenenwechsel kam, und ich teilweise erst 50 oder mehr Seiten später wieder zu den Geschehnissen zurückgeführt wurde.

 

Die Handlung unterteilt sich in mehrere Stränge, die gegen Schluss des Buches zum grossen Finale zusammengeführt werden. Dabei erschienen mir nicht alle Erlebnisse gleich spannend, einige wurden gar nicht erzählt (z.B. taucht Patience plötzlich ohne Erklärung wieder im Faerfax-Haus auf, nachdem er von Cat und Finnian getrennt worden war; was er erlebt hat, wird nie zum Thema) und einige sehr interessante Ideen wurden leider nicht weitergeführt, z.B. Rachelles Begegnung mit Kai Meyer. Dieser hat es in meinen Augen auch im dritten und letzten Band nicht geschafft, an den überzeugenden Reihenauftakt heranzureichen. Die Figuren blieben zu blass, die Handlung zu zerstückelt und zu viele spannende Ideen nicht aufgegriffen. Schade.

 

Mein Fazit

Unterhaltsam, aber auch der dritte Band der Reihe hat das Potential nicht ausgenutzt.