Rezension

Das pure Leben zwischen zwei Buchdeckeln

So was von da - Tino Hanekamp

So was von da
von Tino Hanekamp

Bewertet mit 5 Sternen

Es ist jung, es ist laut, es ist unglaublich lustig und es ist sowasvonda! Dass du hier ein richtig gutes Buch in der Hand hast, weißt du spätestens nach der ersten Seite. Wie das schon anfängt ist große Klasse und das hört dann einfach nicht mehr auf. Das pure Leben zwischen zwei Buchdeckeln.

Erzählt wird die Geschichte von Oskar Wrobel, einem von zwei Besitzern eines Clubs in Hamburg, in dem heute an Silvester die ultimative letzte Party steigen soll. Morgen Abrissbirne.

Doch der Tag fängt schon Scheiße an, denn Kiezkalle – ein berüchtigter Lude – steht vor der Tür und fordert ‘nachträglich Schutzgeld’. Dumm gelaufen, auf den hätte man sich von vornherein nicht einlassen sollen.
Jetzt ist es aber nunmal so und wenn Oskar seine Finger alle heil behalten will, dann muss er irgendwie 10.000 € auftreiben, am besten natürlich aus den Einnahmen der Party abzweigen.
Los geht’s also, die Freunde einsammeln, mit denen die Partyvorbereitungen starten sollen. Da ist Andreas ‘Rocky’ Rockmann, der Shooting-Star des deutschsprachigen Rock, Leo, der etwas schweigsame Russe mit Zahlentick, Nina die Lebenskünstlerin, die gerade in ihre ‘schwarze Phase’ eintritt und natürlich Pablo, Oskars Partner in Sachen Club und außerdem durchgestylter Exilchilene mit guten Kontakten zur Antifa. Natürlich sind das längst nicht alle, denn bis so ein Club gut gefüllt ist, braucht es noch ne ganze Menge mehr kuriose Leute.
Und dann gibt es natürlich noch den allgegenwärtigen Phantomschmerz in der Herzgegend mit Namen Mathilda Mathilda Mathilda, der Oskars komplettes Leben beeinflusst. Optimale Vorraussetzung also für die ultimative letzte Party.
‘So was von da’ macht sowas von Spaß, wie schon lange kein deutsches Buch mehr und führt ganz nebenbei auch das Kapitel deutscher Popliteratur weiter, die eigentlich ja schon längst für tot erklärt wurde (Phoenix aus der Asche gewissermaßen).