Das Reserve-Ei
Bewertet mit 4 Sternen
Klappentext:
Im Niklam-Gebirge verdienen sich der Gnom Vill Gosboll und seine Gruppe von erfahrenen Drachenjägern ihre Münzen. Doch bei einem Auftrag geht anscheinend alles schief. Dabei sollten sie doch lediglich einen Drachen für Forschungszwecke ausfindig machen. Einen rosa Drachen! Ehe sich Vill versieht, verliert er alles. Doch es gibt noch Hoffnung. Wenn diese nur nicht ausgerechnet dieser Drache wäre, dessen Ei der Schlüssel zur Rettung oder dem Verderben vieler Leben ist! Gibt es eine Chance, damit aus Feinden Freunde werden? Denn dafür müsste Vill dieser blutrünstigen Bestie Vertrauen schenken und seine Vergangenheit endgültig begraben. Das Ei aus Obsidian ist eine unabhängig zu lesende Geschichte aus der Welt von Alberdon.
Rezension:
Der Gnom Vill ist Drachenjäger. Zusammen mit seinem Grüppchen besorgt er Auftraggebern, alles, was ein Drache zu bieten hat. Nur ist ihr Jagdgeschick erheblich größer als ihre Verhandlungskünste. Und so werden sie mal wieder übers Ohr gehauen. Nur gut, dass schon die nächste Kundin in Form einer jungen Wissenschaftlerin auftaucht. Vill soll sie zu einem rosa Drachen führen, der angeblich kürzlich gesichtet wurde. Dabei hat Vill noch nie gehört, dass es so etwas überhaupt geben würde. Kaum haben sie diesen Drachen wirklich gefunden, stellen sich große Zweifel an der Ehrlichkeit der Kundin ein.
Matthias Lange lässt den Protagonisten seines Fantasy-Romans schon schnell an sich selbst zweifeln. Dass es um seine Menschenkenntnis (oder sollte man hier lieber von Wesenkenntnis sprechen) nicht weit her ist, weiß er schon. Allerdings stellen sich bald auch Zweifel ein, ob sein Job eigentlich gerechtfertigt ist. Sind (alle) Drachen wirklich blutrünstige Ungeheuer? Sind Menschen und menschenähnliche Wesen wirklich besser? Der Protagonist stolpert von einem Fettnäpfchen ins nächste, wobei das nicht so lustig ist, wie es sich vielleicht anhört. Schnell weiß er nicht mehr, wem er trauen kann. Auch wenn das Buch den Untertitel „Die Heldenreise“ trägt, wirkt Vill nur selten wie ein Held. Unterm Strich gesehen, überwiegen die nachdenklichen oder sogar traurigen Momente die lustigen deutlich, wobei es im Verlauf der Handlung zu mehreren überraschenden Richtungswechseln kommt.
Der Autor folgt erzählerisch der Perspektive seines Protagonisten.
Fazit:
Ein Drachenjäger im Zwiespalt zwischen Zweibeinern und Drachen – und der Frage wem man am Ende mehr vertrauen kann.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
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