Rezension

Das richtige Buch für einen Schlecht-Wetter-Tag

Der Klang eines Augenblicks - Kate Dakota

Der Klang eines Augenblicks
von Kate Dakota

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wenn man so einen Tag hat, an dem das Wetter mies und die Stimmung mau ist, ist es hilfreich, sich mit einer Kanne Tee, mit Kuscheldecke und Kerzenlicht auf das Sofa zurückzuziehen und sich in der Fantasie auf die Reise nach Irland zu begeben. So wie Britt, die nach vielen Jahren auf die Halbinsel Fanad zurückkehrt. Ihr Vater war damals dort ums Leben gekommen, und nun will sie ergründen, ob es sich um Unfall oder Mord gehandelt hat. Sie lernt auf ihren Nachforschungen den gut aussehenden Iren Declan kennen…

 

Die Geschichte ist vorhersehbar, ja. Sie ist trivial, auch das. Aber sie ist gut geschrieben, und genau das bringt den Spaß am Lesen. Die bildhaft-anschaulichen Schilderungen von Land und Leuten, von Landschaften, Meer und Wetter sind so eindringlich dargestellt, dass man glaubt, das gewaltige Rauschen des Wellen, die an die Felsen schlagen, zu hören und vom durchdringenden Regen bis auf die Haut durchnässt zu werden. Die Autorin bringt ihre Irland-Kenntnisse und ihre realen Hintergründe sowohl politischer als auch menschlich-biographischer Natur geschickt in die Handlung ein. Am meisten jedoch haben mich die Dialoge überzeugt. Die Protagonisten können so herzhaft streiten, ihre Gespräche sind so authentisch, wie aus dem Leben gegriffen und humorvoll wiedergegeben, dass man meinen könnte, man sei mitten unter ihnen. Auch wenn manche Passagen etwas breitgewalzt sind – mich hat das Buch leicht und gut unterhalten.