Rezension

Das Salz des Lebens

Bergsalz -

Bergsalz
von Karin Kalisa

Man stelle sich ein kleines Dorf im Allgäu vor in dem mittlerweile viele alte Frauen alleine auf ihren Höfen wohnen, weil die Männer das Zeitliche gesegnet haben. Sehr einsam ist es und nur für eine Person kochen, das Füreinealleine-Kochen wie es im Roman so schön heißt, macht auch keinen Spaß. Und dann passiert das Unglaubliche, da kommt tatsächlich die Eine zur Anderen und will eigentlich nur Mehl und bleibt zum Essen. Es entsteht eine allgemeine Dynamik in der die Alten reihum füreinander kochen und miteinander essen und sich eine Idee entwickelt. Hinzu kommen zwei weitere Handlungsstränge und da liegt es für mich ein wenig im Argen. Denn es wird vieles angerissen und aus meiner Sicht nicht zu Ende erzählt, was gut noch hätte erzählt werden können. Das Buch ist mit seinen 197 Seiten noch keineswegs ein dickes Buch und einige Seiten mehr hätten hier gutgetan. Sicherlich wünsche ich mir auch ein paar Seiten mehr, weil die Autorin Karina Kalisa wohlformuliert schreibt und treffende Sätze fast auf jeder Seite zu finden sind. Eine Wonne dieses Buch zu lesen ist es trotz aller Kritik. Karina Kalisa schafft es den Geist des Dorfes zwischen den Zeilen lebendig werden zu lassen. Wortkarg und doch liebevoll gemeint ist das dörfliche Miteinander, wer es kennt, nickt innerlich, wer es nicht kennt wie es in süddeutschen Dörfern zugeht ist erstaunt und hat eventuell ein AHA-Erlebnis.

Und noch ein kleiner Tipp, denn es gibt Einschübe aus dem 15. Jahrhundert im Buch, die versteht man um Welten besser, nutzt man das Glossar am Ende des Romans!

Fazit: Das Salz des Lebens schmeckt gemeinsam besser als alleine und Heimat ist das was man daraus macht.