Rezension

Das Schönste an diesem Buch ist das Cover

Das Weihnachtscafé in Manhattan - Katherine Garbera

Das Weihnachtscafé in Manhattan
von Katherine Garbera

Bewertet mit 2 Sternen

'Das Weihnachtscafé in Manhattan' spielt leider im gleichnamigen Buch kaum eine Rolle, ist vielmehr nur Arbeitsplatz der weiblichen Hauptfigur und auch vielmehr Delikatessen-Geschäft als Café. Wer also auf Starbucks-Stimmung hofft, wird schon einmal enttäuscht.

Je länger ich dieses Buch sacken lassen, desto mehr ärgere ich mich darüber. Deswegen jetzt mal schnell die Rezi, bevor nur noch ein Stern übrig bleibt. :( 

Iona betreibt besagtes Café mit ihren zwei besten Freundinnen, deren Kennenlernen nur angedeutet wird (sie waren mit demselben Mann liiert?). Schon hier stutz der Leser das erste Mal, weil er sich fragt, ob er mitten in einer Reihe gelandet ist und die ersten drei Bücher verpasst hat, ob der Masse an Handlung die augenscheinlich vorausgesetzt wird. Hat er nicht, es gibt keine Vorgänger-Bücher, auch wenn es so wirkt. 

Das 'Candied Apple Café' befindet sich in Verhandlungen mit einer großen Hotelkette, die die Schokoladenkreationen des Cafés bei sich anbieten möchte. Chef der Hotelkette ist Witwer Mads, der ob der anstehenden Weihnachtszeit zweifelt, ob er für sich und seine kleine Tochter Sofia, die den Glauben an den Weihnachtsmann verloren hat, die Tage angemessen ausfüllen kann. Auftritt Iona im sexy Weihnachtselfen-Kostüm, spricht rotem Minikleid und klingenden Glöckchen überall. Sie findet schnell Zugang zu dem Mädchen und auch Mads kann sich ihrer Faszination nicht entziehen. 

Es folgt ein gefühlt ewiges Hin und Her zwischen gegenseitiger (erotischer) Anziehungskraft und moralischen Vorbehalten, weil man dem anderen eventuell nicht das geben kann, was dieser braucht und verdient. Nebenerscheinungen sind dabei (damit es sich nicht immer total gleich wiederholt) teilweise Totalausfälle im Verhalten der Protagonisten, die im normalen Leben unverzeihlich wären. Dass Iona obendrein als kitschiger 'Weichnachts-Bunny' dargestellt wird, befriedigt erotische Fantasien, entzieht der Figur aber ihre Glaubwürdigkeit. 

Weihnachtsstimmung in Manhattan wird durchaus umfassend und stimmungsvoll beschrieben - Weihnachtsbäume, -aufführungen, -pullover, -spezialitäten, -feiern und das gegenseitige aufeinander Zugehen lassen den Zauber dieser besonderen Jahreszeit entstehen, den die Protagonisten mit ihrem kitschigen Verhalten aber schnell zu zerstören wissen. 

Sympathischte Figur im Buch ist Mads kleine Tochter Sofia, die mit ihrem anfänglichen Unmut gegenüber Weihnachten und ihrer schrittweisen Begeisterung für das Thema den Weihnachtszauber im Buch trägt und zum Glück nichts mit dem Gebaren der Erwachsenen tun hat.