Rezension

Das Schweigen zwischen den Generationen

Die Gespenster von Demmin - Verena Keßler

Die Gespenster von Demmin
von Verena Keßler

Larissa, die sich selbst Larry nennt, wächst in der Hansestadt Demmin auf, in der es Ende des zweiten Weltkriegs zum Massensuizid kam. Larry will aber nur raus aus dieser langweiligen Stadt und Kriegsreporterin werden, sowie die Welt entdecken. Ihre Nachbarin Frau Dohlberg jedoch hat vor allem sehr traurige Erinnerungen an ihrer Stadt Demmin. Denn sie hat damals das Kriegsende und die damals stattgefundenen schlimmen Ereignisse miterlebt. Als sie ihre Sachen packt, um in ein Seniorenheim zu ziehen, erinnert sie sich daran.

 

Meinung:

Der Roman behandelt sehr schwere Themen wie Trauer, Tod, Verlust, die aber auf geschickte und leichte Weise behandelt werden, sodass der Roman nicht zu bedrückend ist. Das ist gerade für einen Jugendroman sehr gut.

Larry und Frau Dohlberg sind wundervolle Charaktere, die mit unterschiedlichen Sachen zu kämpfen haben, aber vor allem über die Vergangenheit von Demmin schweigen. Dieses generationsübergreifende Schweigen ist in diesem Roman ein zentrales und wichtiges Thema. Nebenbei begleiten wir auch Larry und erleben mit ihr Freude, die erste Liebe, und auch einige Probleme innerhalb der Familie und auch mit sich selbst.

Verena Kessler schreibt leicht, einfühlsam, aber gleichzeitig auch intensiv. Ihr Roman geht in die Tiefe, wobei Ernsthaftigkeit/Trauer und Humor sehr gut ausbalanciert sind.

 

Fazit:

Ein sehr gelungener Jugendroman, der nicht oberflächlich ist, sondern vieles lehrt und das Verhalten zwischen verschiedenen Generationen behandelt. Schwierige Themen werden gerade für die jugendlichen LeserInnen einfühlsam behandelt. Spannend und fesselnd!