Rezension

Das schwere Los von Geschwistern :)

Die Sache mit meiner Schwester - Anne Hertz

Die Sache mit meiner Schwester
von Anne Hertz

Bewertet mit 3.5 Sternen

Nele und Heike sind wahrlich zwei Schwestern, die so gar nichts gemeinsam zu haben scheinen. Während Nele eher den Hang zu einem unkonventionellem Leben hat, ist Heike verheiratet und Mutter von drei Kindern. Nele empfindet ihre Schwester als viel zu perfekt, zu glücklich und zu konservativ. Heike dagegen ist der Meinung, dass man in Neles Alter nicht mehr von Bett zu Bett hüpfen sollte. Jetzt wäre das ja alles halb so schlimm, wenn man sich aus dem Weg gehen könnte oder möglicherweise sogar über die Marotten des jeweils anderen hinweg sehen kann. Das ‚winzige‘ Problem ist nur, dass die Beiden zusammen die super erfolgreichen Sanne-Gold-Bücher schreiben. Genau genommen haben sie das zumindest in entfernter Vergangenheit mal gemacht. Mittlerweile übernimmt ihr Ghostwriter das nämlich und die Schwestern machen nur noch gute Miene zum bösen Spiel. Als das nächste Fernsehinterview in einem Chaos endet, hat das Konsequenzen, die niemand vorausahnen konnte…

„Die Sache mit meiner Schwester“ wurde von dem Autorenduo Anne Hertz geschrieben. Genauso wie im Buch selbst, sind hier zwei Schwestern am Werk. Wiebke Lorenz und Frauke Scheunemann schreiben unter ihren eigenen Namen auch eigene Bücher, doch Anne Hertz ist ihr gemeinsames Baby. Da fragt man sich als Leser natürlich, wie viele Parallelen Sanne Gold und Anne Hertz wirklich haben :)

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Nele erzählt und ist gespickt mit Tagebucheinträgen aus der Kindheit von den Schwestern. So bekommt man einen kleinen Einblick in Heikes Leben, wenn auch nur in das ihrer Kindheit und Jugendzeit. Nele wirkt flippig, aufgeschlossen und etwas chaotisch. Ihre Männerwahl ist nicht optimal, wenn man es vorsichtig ausdrücken mag. Insgesamt ist mir Nele anfangs aber wesentlich sympathischer als Heike. Nun muss man natürlich in Betracht ziehen, dass Neles Perspektive ziemlich subjektiv ist und Heike lediglich aus ihrer Sicht dargestellt wird.

Die Tagebucheinträge lockern einerseits die Geschichte etwas auf und schaffen neue Blickwinkel, andererseits wirken sie teilweise ziemlich banal und unwichtig. Nun kann man natürlich dagegen halten, dass wohl viele Menschen/ Kinder eher belanglose Einträge in ihr Tagebuch schreiben, aber das spielt für meine Einschätzung ja keine Rolle. Während also an manchen Stellen die Einträge die Geschichte unterstützen, wirken sie an anderer Stelle eher als störende Unterbrechung.

Der Schreibstil war locker, angenehm und unterstrich damit Neles Persönlichkeit.

Fazit
„Die Sache mit meiner Schwester“ ist ein typischer Frauenroman mit einer kleinen Portion Humor und für Zwischendurch eine nette kurzweilige Unterhaltung. Der Handlungsverlauf und das Ende haben mir gut gefallen. Ein definitiver Pluspunkt ist auch die (theoretische) Beständigkeit solcher Lektüre, denn hier kann man sicher sein – das Happy End kommt bestimmt.