Rezension

Das Schwert des Julius Cäsar

Schatten über Colonia – Ermittlungen am Rand des Römischen Reichs -

Schatten über Colonia – Ermittlungen am Rand des Römischen Reichs
von Axel Melzener

Bewertet mit 4 Sternen

Köln heißt im Jahr 87 nach Christus noch Colonia und ist eine weltoffene Stadt. Menschen verschiedener Kulturen leben innerhalb der Stadtgrenzen ebenso friedlich zusammen wie mit den germanischen Völkern jenseits des Rheins. Nach einigen Überfällen auf Landvillen geraten die Germanen unter Verdacht und der junge Anwalt Quintus Tibur, selbst Sohn einer Germanin und eines römischen Soldaten, wird ins Geschehen verwickelt. Zusammen  mit der jungen Römerin Lucretia versucht er die Verbrecher zu finden.
Das Buch verfügt über einen hilfreichen Stadtplan des damaligen Köln, eine Landkarte des Römischen Reichs, sowie ein Glossar mit lateinischen Begriffen, die in den Text einfließen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und werden jeweils durch Mäander abgeschlossen. Die große Schrift ist augenschonend, der Schreibstil fließend; so kommt man trotz hoher Seitenanzahl recht schnell durch die Handlung. Das Leben im Römischen Reich wird modern und auch humorvoll erzählt. 
Das Autorenduo macht die Atmosphäre der damaligen Zeit lebendig, sei es durch die Beschreibung der Architektur, des Rechtswesens oder der persönlichen Hygiene. Großer Wert ist auch auf die Stellung der einzelnen Bevölkerungsgruppen gelegt; stark konzentriert sich die Geschichte auch auf die vorgegeben Wege, die den Frauen zugeteilt sind. Gerade Lucretia ist eine junge Frau, die mit ihrer Rolle nicht ganz zufrieden ist.
So interessant die Informationen aus den verschiedenen Lebensbereichen auch sind, an etlichen Stellen wäre weniger Wissen wünschenswert, da manche Absätze zu sehr an ein Sachbuch erinnern. Lesern, denen die Zeit der Römer bisher unbekannt war, werden allerdings nicht nur gut unterhalten, sondern auch viel Geschichtliches dazulernen.