Rezension

Das ungleiche Paar auf dem Weg nach Brüssel

Reise mit zwei Unbekannten -

Reise mit zwei Unbekannten
von Zoe Brisby

Bewertet mit 3 Sternen

Alex, ein junger Mann Mitte zwanzig wurde depressiv, weil er beim dem Mädchen in das er sich verliebt hat nicht nicht angenommen wird. Bei seinen Eltern findet er keinen Halt, so beschließt er mit dem Auto nach Brüssel zu fahren um alles zu vergessen. Geld hat er nicht viel, deshalb bietet er durch eine Mitfahrzentrale an einen Reisenden mitzunehmen. 

Maxine ist Mitte Neunzig. Sie haut aus dem Seniorenheim ab um in Brüssel Sterbehilfe zu bekommen. Beide, Alex und Maxine erwarten eine andere Person zum mitfahren. Alex, ein Mann und Maxine eine Frau. So macht sich das ungewöhnliche Duo auf die lange Reise, die schon bald sehr turbulent wird. Gegenseitig nähern sie sich immer mehr an, und erzählen Dinge aus ihrem Leben. Mal traurig, mal amüsant. Von der Schreitherapie bis zum Überfall an der Tankstelle, die beiden verstehen sich immer besser. Jeder will dem Anderen helfen, sich einfach wieder am Leben zu erfreuen. Nur läuft Maxine die Zeit davon. Alex erfüllt ihr mit Leonie einen Herzenswunsch und das nach 75 Jahren. Wie er das geschafft hat, bleibt mir allerdings ein Rätsel.

Der Roman ist teilweise mit etwas übertriebenem Humor geschrieben, ich hab zwar viel gelacht, aber einige Passagen sind fern der Realität. Für mich war das Übertreibung pur. Aber Maxines Sprüche und Wortverdrehungen waren köstlich. So richtig ernst nehmen trotz der traurigen Zwischenfälle, konnte ich die Geschichte aber nicht. Was ich auch nicht so richtig verstand, die liebe Maxine leidet an Alzheimer, aber sie hat überhaupt keine Gedächtnislücken. Das kann doch eigentlich nicht sein. Am Ende hat sich dann die Autorin für eine andere Krankheit entschieden. Wenn im Leben alles so einfach wäre. Will nichts vorwegnehmen. 

Die Idee zur Geschichte fand ich nicht schlecht, darauf muss man erst einmal kommen. Der Schreibstil der Autorin ist erfrischend heiter und doch berührend zugleich. Sie hat es gut fertiggebracht, hier zwei ernste Krankheiten teilweise humorvoll zu erzählen. Ich hatte Spaß beim Lesen, wenn auch einiges zu übertrieben schien und auch noch in die Länge gezogen wurde. Beide Charaktere waren mir trotz allem sympathisch, wobei mein Fokus eindeutig auf Maxine lag.