Rezension

Das unterhaltsame Buch zum Gin

Der Gin des Lebens - Carsten Sebastian Henn

Der Gin des Lebens
von Carsten Sebastian Henn

Bewertet mit 4 Sternen

Als Bene Lerchenfeld am absoluten Tiefpunkt seines Lebens angekommen ist, öffnet er die eine Flasche Gin, die ihm einst sein verstorbener Vater geschenkt hatte - und dieser Gin ist königlich! Um dem Geheimnis des Gins - und dem seines Vaters - auf die Spur zu kommen, reist er in die südenglische Hafenstadt Plymouth, wo er in Cathy Callaghans Bed & Breakfast logiert, in dessen Garten eine Leiche gefunden wurde. Und auch Cathy ist auf der Suche nach dem außergwöhnlichen Gin ihres Vaters. Sind die beiden nun Kontrahenten? Oder kommen sie gemeinsam dem Mysterium auf die Spur?

Carsten Sebastian Henn ist ein ganz außergewöhnliches Buch gelungen, das den Leser unterhält und dabei mehrere Genres vereint: Zunächst wäre da einmal der (kulinarische) - Kriminalroman zu nennen, denn es gibt eine Leiche und der Kommissar Dolliver ermittelt, aber eigentlich handelt es sich vielmehr um einen amüsanten (Liebes-)Roman um die etwas schrägen Charaktere Cathy und Bene und noch weiteren mehr oder weniger liebenswerten Personen, die auf einer großen Suche sind. Drittens gab es immer wieder EInschübe, getarnt als Auszüge aus einem von Cathys Vater verfassten Manuskript "Gin - Alles, was du wissen musst", so dass der interessierte Leser auch viel über dieses Sachgebiet lernen kann.

Die Protagonisten hangeln sich mit ihrer Exzentrik im Rande des Authentischen, sind aber mit viel Liebe und Sorgfalt dargestellt, so dass man sich schnell in ihrem Kreise wohlfühlt und mit ihnen lebt und leidet. Viele wundervolle Anspielungen auf "typisch Englisches" bereiten Vergnügen; und auch das idyllische Plymouth und das geheimnisvolle Dartmoor finden ihren Platz. Sehr gut könnte ich mir diese Erzählung im Rosamunde-Pilcher-Stil verfilmt vorstellen. ;)

Die Handlung mag nicht gerade zum alltäglichen Leben gehören, ist aber schlüssig und endet in einem fulminanten, logischen Finale, das mich befriedigt zurücklässt. Der Spannungsbogen verläuft wunderbar durch das gesamte Buch mit immer neuen Wendungen und ergänzenden Informationen, so dass der Leser die Reise von Bene miterleben und -raten kann.

Aufgrund des flüssigen Schreibstils, der sich nicht zu lange an den vielen Details aufhielt, war das Buch ein echter Page-Turner für mich und ich amüsierte mich gut.

Nicht nur für Gin-Liebhaber eine unterhaltsame Lektüre   -  und darauf nun einen Plymouth Gin (den ich jetzt auch unbedingt meiner Sammlung hinfügen muss!).