Rezension

Das Verarbeiten von Verlusten...

Love Letters to the Dead - Ava Dellaira

Love Letters to the Dead
von Ava Dellaira

Bewertet mit 4 Sternen

Eine simple Englischhausaufgabe trägt dazu bei, den Tod der eigenen Schwester zu verarbeiten - wunderbare Briefe eines wunderbaren Mädchens.

Das gesamte Buch dreht sich um eine Englisch-Hausaufgabe, die es in sich hat: Alle Schüler in Laurels Klasse sollen einen Brief an eine tote Person schreiben.
Für Laurel, deren Schwester May erst vor etwa einem halben Jahr verstorben ist, bleibt es jedoch nicht bei einem einzigen Brief. 
Die Hausaufgabe wird sie ein ganzes Schuljahr lang begleiten.
Als Adressaten wählt sie allen voran Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester, Amy Winehouse, River Phoenix, Judy Garland, Amelia Earhart und andere, jung verstorbene, bekannte Persönlichkeiten. In ihren Briefen stellt sie grundsätzlich eine Verbindung zwischen den einzelnen Personen und dem Leben ihrer Schwester oder ihrem eigenen Leben her, was die Briefe allesamt sehr persönlich und lebendig macht.
Laurel schreibt über ihre Trauer, das Auseinanderbrechen ihrer Familie, ihre Freundschaften, die Schule und die Liebe - all das, was nur den Toten anvertrauen möchte. 
Ganz langsam, nach und nach, werden auch die tragischen Umstände von Mays Tod enthüllt - Umstände, mit denen ich tatsächlich nicht im Entferntesten gerechnet hatte.
Die Briefe führen dem Leser deutlich vor Augen, wie Laurel sich entwickelt und welche Höhen und Tiefen sie durchleben muss.
Alles in allem sind die Briefe wunderbar formuliert - im Mittelteil des Buches hatte ich jedoch vorübergehend das Gefühl, als würde die Geschichte "steckenbleiben" - dafür muss ich leider einen Stern abziehen.
Wer Jugendromane, noch dazu in Briefform, mag, ist mit diesem Buch jedoch sehr gut beraten! Vier von fünf Sternen.