Rezension

Das war einfach zu viel des Guten ...

Bettler und Hase - Tuomas Kyrö

Bettler und Hase
von Tuomas Kyrö

Bewertet mit 1.5 Sternen

Ich habe mich nun wochenlang durch dieses Buch gequält. Die begeisterten Pressestimmen hatten mich eigentlich davon überzeugt, dass dieses Buch ein Highlight sein würde. War es aber leider nicht. Ich kann mich einigen Rezensentenstimmen hier leide nur anschließen: diese Sozialkritik ist keine Satire, sondern einfach nur ... lahm. Mehr nicht.

Vatanescu kommt aus Rumänien und würde hier in Deutschland wohl als Wirtschaftsflüchtling bezeichnet werden. Er reist nach Finnland, wo er Geld machen will um seinem Sohn Schuhe zu kaufen, die ihn zu einem Fußballstar machen sollen. Mit den Bedingungen seines Chefs kann er sich allerdings nicht arrangieren und ist bald auf der Flucht durch dieses für ihn fremde Land. Der Road-Movie beginnt.

Der Schreibstil des Autoren fand ich soweit eigentlich noch ganz gut. Klar und schnörkellos, frei heraus. Das er dies allerdings auch bei seiner Aussage zu macht, war einfach zu viel. Die Sozialkritik die nicht nur mitschwingt, sondern gleich angeflogen kommt, macht einfach nicht nachdenklich, die erschlägt mich als Leser und lässt mich ziemlich genervt ob der vielen Propaganda-Aussagen zurück. Viele Dinge hatten vielleicht mehr Potential, wenn man sie verstanden hätte, aber da ich nicht in Finnland lebe und auch keine Ahnung von den dort herrschenden Verhältnissen habe, der Roman es in Finnland aber auf die Bestsellerlisten geschafft hat, kann ich mir vorstellen, dass die Finnen das Buch einfach anders verstehen als ich als Deutsche. Ich weiß es nicht. Mir hat dieses Buch auf jeden Fall gar nicht gefallen. Von mir gibt es zwei Sterne, weil ich zumindest den Schreibstil eigentlich ganz gelungen fand.