Rezension

Das war ganz großes Kino

Der zweite Reiter - Alex Beer

Der zweite Reiter
von Alex Beer

Bewertet mit 5 Sternen

Oftmals ist es so, dass gerade ausgezeichnete Bücher nicht unbedingt den Geschmack der breiten Masse treffen. Doch hier trifft es den Geschmack, mehr noch es ist in der Tat so ausgezeichnet, dass es den Leser gleich auf den ersten Seiten abholt und bis zur letzten Seite fesselt.

Die Gewinnerin des Leo-Perutz-Preises Alex Beer, schafft es den Leser so in die Geschichte hineinzuziehen, dass es nahezu unmöglich ist das Buch aus den Händen zu legen für Pausen oder um schlafen zu gehen. So gesehen, hat mich Alex Beer viel Schlaf gekostet. Ich bin sehr gespannt ob ihr dies auch mit dem zweiten Band gelingen wird.

Sie schafft eine Atmosphäre, die durchaus an die Zeit direkt nach dem ersten Weltkrieg erinnert. Die Not der Menschen, der allgemeine Aufruhr ließen Wien auch nach dem Ende des Krieges nicht zur Ruhe kommen. Von Ende Oktober 1918 bis Juni 1919 war Wien Schauplatz blutiger Demonstrationen und Zusammenstöße. Und genau diese Atmosphäre fängt Alex Beer aufs Beste ein. Das Kann man denke ich kaum besser machen.

Ihre Figuren wirken lebhaft und echt und es kommt dem Leser so vor als wären sie  keine fiktiven Personen, sondern reale Personen. Das Buch ist wie gelebte geschichtliche Realität und wirkt nicht wie eine Fiktion.

Die Schauplätze sind gut ausgewählt und erscheinen so gut beschrieben, dass auch diese real wirken und der Leser sie auf Anhieb in Wien wiederfinden würde.

Dieses Gesamtpaket zusammen mit dem gut lesbaren Schreibstil macht das Buch zu einer wirklich runden Sache.

Insgesamt sind das für mich mehr als hochverdiente 5 von 5 Sternen, sowie eine Leseempfehlung!