Rezension

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Das war leider gar nix :(

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung - Veronica Roth

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung
von Veronica Roth

Bewertet mit 2 Sternen

Zum Inhalt:

Die Fraktionen: das war einmal. Die komplette Stadt versinkt im Chaos. Tris und Tobias mitten drin. Evelyn, Tobias Mutter, ist nun an der Macht, doch besser ist nichts. Tris und Tobias beschließen, dass sie das nicht länger hinnehmen wollen und fangen an, ihre eigenen Pläne zu schmieden. Beide wissen, dass ihnen am Ende nichts anderes übrig bleibt, als die Außenwelt aufzusuchen und herauszufinden, was Edith Prior in ihrem Video gemeint hat und worin der Ursprung der Fraktionen liegt. Schon auf dem Weg dorthin werden ihnen Steine in den Weg gelegt und Tobias und Tris stoßen schneller an ihre Grenzen, als sie es sich vorgestellt haben. Und plötzlich scheint ein Krieg nicht mehr abwendbar.
Meine Meinung:
Ohje, wie fange ich nur an?! So toll ich den ersten Teil fand *KLICK*, so enttäuscht bin ich nun von diesem Abschluss. Schon vor dem Lesen warnte mich eine andere Leserin auf Facebook mit den Worten: "Die ersten beiden Bände waren toll, mit diesem hat Veronica Roth es versaut". Und leider, leider muss ich ihr Recht geben. 
Es gibt dieses Mal leider viel negatives zu berichten, von der Geschichte von Veronica Roth. Gestört hat mich vieles, rund war nur weniges. Das fängt schon bei der Spannung an. Wo war diese bitte auf den 500 Seiten??? Vieles war vorhersehbar oder mir auch einfach egal, wie es ausgehen wird. Es passiert eigentlich viel zu wenig. Ich hatte immer das Gefühl, die Geschichte, ist ein einziges großes Warten. Ein Warten auf den großen Paukenschlag, ein Warten auf das Ende. Und lediglich mit diesem Ende schaffte Roth es, mich wenigstens für ein paar Seiten zu fesseln und zu packen.
Auch Tris und Four gingen mir stellenweise wieder sowas von auf die Nerven. Schon in Band 2 fand ich es unerträglich den beiden bei ihren ständigen Streitereien zu zuschauen. Da fragte ich mich teilweise echt, wieso die beiden überhaupt noch ein Paar sind. Zu Beginn von "Die Bestimmung - Letzte Entscheidung" dachte ich noch "puh, diese Phase scheint überwunden" und atmete erleichtert auf. Dann jedoch fing es wieder an. Ständig lagen die beiden sich in den Haaren, waren sich uneins, waren sauer aufeinander. Das wurde mit der Zeit so anstrengend, dass ich die beiden gerne gepackt und geschüttelt hätte, damit sie sehen, was sie aneinander haben. Leider kam durch das ständige Streiten auch die Liebe viel zu kurz, was ich extrem schade fand.
Trotz des tollen Stils von Roth, der das Lesen relativ einfach machte, kann ich über den Perspektivenwechsel nur den Kopf schütteln. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Tris und Four erzählt. Nur leider merkt man zwischen diesen beiden Perspektiven stilistisch einfach gar keinen Unterschied. Beide drücken sich gleich aus, beide denken gleich. So verlor ich manchmal sogar den Faden und musste zurückblättern, um zu sehen, aus wessen Sicht ich gerade lese. 
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir hingegen erstaunlich leicht. Ich hatte damit gerechnet, dass ich viel mehr Schwierigkeiten mit den einzelnen Personen haben werde. Doch anscheinend sind mir die meisten so gut im Gedächtnis geblieben, dass es mir nicht schwer fiel, diese auseinander zu halten. 
Ein Punkt, bei dem ich mir selber nicht ganz sicher bin, wie ich ihn bewerten soll, ist das Ende. Ich muss zugeben, ich war geschockt und enttäuscht. Ich finde das Ende nicht gut so und einfach zu traurig um das Buch befriedigt zuschlagen zu können. Andererseits aber, ist Roth in ihrer Schilderung ziemlich konsequent und letztendlich hatte ich teilweise auch das Gefühl, dass das Buch gar nicht anders hätte enden können. Auch wenn es mich unglücklich macht, sollte es wohl so sein. Und somit muss ich zugeben, dass auch der Titel "Letzte Entscheidung" verdammt gut und wie die Faust aufs Auge passt. Da hat der Verlag selbst, wirklich eine tolle Entscheidung getroffen, indem er diesen Titel gewählt hat. 
Zudem hat mich das Ende, obwohl ich damit nicht einverstanden bin, sehr berührt und das will schon etwas heißen. Mich bringen Bücher eigentlich so gut wie nie zum Weinen, doch hier musste ich stellenweise heftigst schlucken und konnte mir die Gefühle der einzelnen Personen sehr gut vorstellen. Insofern, muss man es Roth einfach lassen, dass sie es immerhin geschafft hat mich emotional zu erreichen und das ist für mich immer ein Pluspunkt bei Büchern.
Letztendlich gibt es viele negative, aber auch einige positive Punkte. Einerseits habe ich das Buch gerne gelesen, andererseits hat mich so viel gestört und das Ende mich so traurig gemacht, dass ich die Reihe einfach nicht befriedigt abschließen kann und mir jetzt sogar ernsthaft überlege, ob ich mir den Kinofilm überhaupt anschauen soll. Ich bin enttäuscht, was Roth am Ende aus Tris und Tobias gemacht hat. Ich bin enttäuscht, wie Roth die Geschichte zu Ende bringt und ich bin enttäuscht über die vielen kleinen nervigen Punkte, die die Geschichte enthält. Schade! Denn selbst wenn Roth das traurige Ende beibehalten hätte, hätte sie aus der Geschichte deutlich mehr machen können! 
Fazit:
Leider enttäuschender Abschluss einer (eigentlich) richtig tollen Trilogie. Enttäuschende, teils nervige Charaktere, wenig Spannung und ein Ende, das mich einfach zu traurig zurück lässt. Trotz des wieder gut zu lesenden Stils, bin ich enttäuscht.