Rezension

Das war leider kein Buch für mich...

Ausgebrannt - Sina Graßhof

Ausgebrannt
von Sina Graßhof

Seeehr langatmig...

Mark Schmidt hat mit 30 Jahren einen psychischen Zusammenbruch und wird ins Krankenhaus eingeliefert. Er befindet sich in einer Lebenskrise, stuft seine Situation als ausweglos ein und will alles beenden. Er hat alles verloren, und es scheint, als ob auch sein Verstand nicht mehr so funktioniert, wie er soll. Er wähnt sich anfangs im Koma, obwohl er das nicht ist, es wird Schizophrenie diagnostiziert, aber auch das stimmt nicht. Wie soll er über diese Einsamkeit, das Leid, das ihn umfasst, hinweg kommen? Gibt es überhaupt einen Weg aus diesem Tief?

Es ist laut Klappentext ein Buch über Einsamkeit, die Abgründe des Leids, Liebe, Vergebung – und Hoffnung, die sich manchmal versteckt, aber einfach nicht tot zu kriegen ist. Es ist die reale Geschichte der Autorin und die eines Freundes, der die gleiche Diagnose erhalten hat.

Zunächst einmal muss ich der Autorin meine tiefe Hochachtung aussprechen, diese Geschichte überhaupt auszusprechen und aufzuschreiben. Das war sicher nicht einfach, aber für den Heilungsprozess wahrscheinlich sehr wichtig und hilfreich.

Leider kam ich als Leserin überhaupt nicht in die Geschichte rein. Der Schreibstil ist so gar nicht meiner. Zwar sind die Sätze klar und deutlich und auch flüssig zu lesen, aber nicht chronologisch. Ständig geht es von der Vergangenheit zur Gegenwart und wieder zurück. Die extrem langen Monologe sind sehr ermüdend. Die Selbstzweifel werden ständig wiederholt und bei jeder neuen Frau, die der Protagonist kennen lernt, macht er sich die gleichen Gedanken. Selbst die Verhaltensmuster wiederholen sich. Es gab im Buch nur sehr wenige Stellen, bei denen er ein Feedback von außen bekam. Zu 95 % geht es um seine Gedanken, und die sind vor allem im ersten Teil des Buches und auch später vereinzelt immer wieder sehr düster. Das hat mich, wie ich zugeben muss, doch sehr runter gezogen. Ich habe die Lektüre daher immer wieder unterbrochen, um andere Bücher dazwischen zu lesen (es waren mindestens 5...). Hätte ich das Buch nicht als Rezensionsexemplar bekommen und die Verpflichtung gefühlt, es deswegen auch zu beenden, hätte ich es wohl nicht fertig gelesen.

Ich könnte mir vorstellen, dass es Menschen, die in einer ähnlichen Situation stecken, ganz viel Hoffnung gibt und vielleicht auch den Mut, trotz vieler negativer Gedanken doch einen Schritt in eine bessere Zukunft zu gehen und das Schöne des Lebens nicht ganz zu verdrängen, sondern zu suchen. Denen würde ich das Buch vielleicht empfehlen.

Mich persönlich hat das Buch leider überhaupt nicht angesprochen. Ich fand es zu düster und teilweise sehr schwer zu ertragen. Daher reicht es bei mir leider nur für 2 von 5 Sternen.