Rezension

Das war leider nichts.

Blind - Christine Brand

Blind
von Christine Brand

Als ich den Klappentext zu "Blind" von Christine Brand gelesen hatte, war ich sofort angetan. Ein blinder Protagonist, der die Polizei davon überzeugen muss, dass ein Verbrechen begangen worden ist und die Sache letztendlich selbst in die Hand nimmt. Die Grundidee finde ich sehr interessant und war daher gespannt, wie die Autorin das genau umgesetzt hat. Leider war die Umsetzung so gar nicht mein Fall.

Der Schreibstil von Christine Brand ist kurzweilig und liest sich schnell. Mich hat es stellenweise ein wenig verwirrt, dass in der dritten Person, dem allwissenderen Erzähler, erzählt wird und in dem einen Satz geht es um Protagonist A und der nächste Satz dreht sich um Protagonist B, der aber in der Geschichte eigentlich meilenweit weg ist. Ich hätte mir da eine bessere Abgrenzung gewünscht, weil ich teilweise da saß und dachte, ich hab doch gerade über den und den gelesen..

Zum anderen waren die Figuren sehr flach. Besonders Nathaniel hätte viel Potenzial gehabt, war mir aber teilweise zu weinerlich und nicht wirklich greifbar. Keine Figur stach irgendwie heraus, abgesehen von Nathaniels Blindheit. Es waren alles so Stereotypen, die so schon tausend Mal gelesen. Ich habe ständig darauf gewartet, dass mich die Geschichte packt, aber das Buch hatte auf mich absolut keine Sogkraft.

Die Autorin hat ein paar Wendungen eingebaut, die die Spannung vielleicht kurzweilig angehoben haben. Teilweise waren diese aber dann doch zu viel des Guten. Vielleicht sich dann eher auf ein oder zwei Sachen beschränken und diese mehr ausbauen. Die Story an sich konnte mich aber generell einfach nicht packen. Ich musste beim Lesen leider so manches Mal die Augen verdrehen, weil eine Sache entweder so offensichtlich war oder die Autorin der Figur die Lösung quasi auf einem Silbertablette präsentiert hatte. Natürlich ist das Buch ein Kriminalroman und ich erwarte keinen greifenden Tiefgang, aber eine Oberflächlichkeit die sich über die gesamte Geschichte zieht, war einfach nicht meins.