Rezension

Das war mal nichts…

Süße Rache
von Linda Howard

Bewertet mit 3 Sternen

INHALT:

Bereits über Jahre hinweg spielt Drea Russeau ihre Rolle als Geliebte des Drogenbarons Rafael Salinas hervorragend. Dabei genießt sie die schönen Seiten dieses Lebens und akzeptiert, dass sie dafür in die Rolle einer sehr einfach gestrickten Blondine schlüpfen muss. Für beide Seiten das perfekte Geschäft. Doch als Rafael sie in einem Tauschhandel für einige erotische Stunden an einen Auftragskiller verleiht, bekommt ihr Lebensentwurf einen Knacks. In einem Moment der Klarheit verlässt Drea Rafael – zusammen mit zwei Millionen Dollar von seinem Konto. Dass dieser darauf hin genau den Auftragskiller auf ihre Fersen schickt, der ihr zuvor unvergessliche Stunden bereitetet hat war so jedoch nicht geplant…

 

EIGENE MEINUNG:

Also im Nachhinein bin ich entsetzt wie viel der Originalklappentext schon von der Handlung der Geschichte erzählt und habe meine Zusammenfassung deshalb etwas anders gewählt… Das Cover des Buches zeigt den unteren Teil einer Tür, daneben den Körper einer Frau bis zu den Knien. Sie trägt einen gepunkteten Rock und Stöckelschuhe. Neben ihren Füßen liegt eine rote Rose. Tatsächlich kann ich weder den Titel (im engl. Original: Death Angel) noch das Bild wirklich mit der Geschichte in Einklang bringen.

 

Dies ist tatsächlich bereits mein 7. Roman den ich von der Autorin Linda Howard gelesen habe, aber wohl auch der bisher schwächste. Insgesamt kann man sagen, dass der Roman für mich gefühlt in zwei Akte aufgeteilt ist. Im ersten lernt man Drea Russeau, Rafael Salinas und ihre Lebensumstände kennen. Der Auftragskiller tritt in ihr Leben und ein Plan wird in die Tat umgesetzt. Dann folgt ein extremer und meiner Meinung nach viel zu ausführlicher Cut, der für mich absolut unglaubwürdig war, außer man mag es sehr spirituell. Danach weiß der Leser oft leider mehr als Drea selbst und das macht wenig Spaß. Gegen Ende findet die Geschichte langsam zum Anfang zurück und hat dabei auch noch einen seltsamen Showdown.

 

Zu den Charakteren muss ich sagen, dass ich tatsächlich keinen besonders toll fand. Drea führt am Anfang ein Leben, dass ich auch nach der Auflösung warum sie dieses gewählt hat, nicht wirklich nachvollziehen kann. Sie war mir durch die anfänglichen Beschreibungen sogar unsympathischer als Rafael, der wenigstens nicht vorgibt etwas anderes zu sein als er ist. Egal wie er sie über die Jahre hinweg behandelt hat, sie ist diesen Deal eingegangen und ihr plötzlicher Sinneswandel und wie einfach sie sein Verhalten vor ihrer Flucht abtut, war absolut nicht mein Ding! Auch der Auftragskiller hat es mir nicht so leicht gemacht. Einerseits soll er so völlig kaltblütig sein und keine Reue empfinden und dann wieder handelt er komplett gegenteilig. Nein, da konnte mich keiner richtig packen und mitfiebern lassen und dementsprechend fand ich auch die Liebesgeschichte nicht mitreißend.

 

Dabei war der erste Teil der Geschichte eindeutig noch der spannendere! Dreas Flucht und das sexuelle Abenteuer mit dem Auftragskiller waren gut beschrieben und fesselnd! Der oben schon angesprochene Cut kam für mich wie aus dem Nichts und ich konnte diese Wendung im ersten Moment gar nicht glauben. Auch nach längerem war es für mich absolut nicht nachvollziehbar, nicht passend und auch nicht schön. Der zweite Abschnitt hatte dann wesentlich weniger Spannung und an Erotik auch nicht wirklich etwas zu bieten. Der Schluss war so möglich, aber das Herz ist mir dabei wirklich nicht mehr aufgegangen.

 

FAZIT:

Die bisher schwächste Geschichte die ich von der Autorin gelesen habe. Ein spannender und knisternder Anfang, aber dann wenig Erotik, eine seltsam spirituelle Wendung und durchwegs nicht wirklich lieb gewonnene Charaktere. Hinterlässt bei mir einen schalen Nachgeschmack.