Rezension

Das war nicht Holly Blacks beste Elfen-Geschichte :-/

Der Prinz der Elfen - Holly Black

Der Prinz der Elfen
von Holly Black

Bewertet mit 3.5 Sternen

Endlich ein neuer Jugendroman von Holly Black !
Wie so viele andere Fans der Autorin, habe auch ich dem "Prinz der Elfen" entgegengefiebert und als er erst einmal hier lag, war ich ganz begierig aufs Lesen, denn wenn es jemand schafft, dich in eine wunderbare Welt zu entführen, dann ist es Holly Black.

Bereits vor mehreren Jahren hat sie mich mit ihrer "Elfentochter" absolut überzeugt und so war ich also nun gespannt auf die Ereignisse in Fairfold und darauf was es mit den Geschwistern Hazel und Ben und dem geheimnisvollen Prinz auf sich hat.

Um Euch den Lesespaß und das Entdecken der Geschichte nicht vorweg zu nehmen, spare ich mich hier eine Zusammenfassung der Ereignisse und komme einfach direkt zu den Punkten die mir gefallen oder aber auch weniger gefallen haben, denn so ganz überzeugen konnte die Autorin diesmal leider nicht.

Fairfold, das Setting der Geschichte ist ein wunderbar verwunschener Ort irgendwo in den USA, in dem die Menschen mit dem "kleinen Volk" mehr oder weniger einträchtig zusammenleben. Auf mich wirkte die ganze Umgebung wunderbar zauberhaft und magisch, die Grenze zwischen beiden Welten verschwimmt und es entsteht eine ganz einzigartige Atmosphäre. In solchen Dingen ist die Autorin echt unheimlich gut. Sie beschreibt die Umgebung so wunderbar, das man sich fast wünscht, es gäbe diesen Ort wirklich und man könnte ihn besuchen.

Ihr Schreibstil ist wunderbar angenehm zu lesen, aber teilweise auch recht einfach gehalten, was in Hinblick auf die Tatsache, das es sich hier ja um ein Jugendbuch ab einer Altersempfehlung ab 14 Jahren handelt, vollkommen in Ordnung ist. Was mir allerdings fehlte, war der sprichwörtliche rote Faden. Die Geschichte ist aus Sicht eines unsichtbaren Erzählers geschrieben, der immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit springt, es wirkte alles ein wenig unsortiert und lange Zeit war mir nicht klar in welche Richtung das Ganze gehen wird. Zudem fehlte es mir an ein bisschen Tempo, die Geschichte entwickelt sich nach und nach, es gibt ein paar echt eklige und sicher auch actionreiche Szenen, aber so wirklich "packend" war das Buch jetzt leider nicht.

Ein weiterer Kritikpunkt waren die Protagonisten. Sowohl Hazel und Ben, als auch alle anderen Charaktere haben ihre eigenen Päckchen zu tragen und sind oft mehr mit dem Wald und der Gegend verbunden, als sie selbst ahnen. Das machte sie interessant und trotzdem blieben sie auf Distanz und ich hatte nicht das Gefühl mich mit ihnen verbunden zu fühlen.
Das war superschade.

Im Großen und Ganzen betrachtet muss ich sagen, das ich dieses Buch gerne gelesen habe, aber das ich nicht, wie beispielsweise bei "Elfentochter", das Gefühl habe, mich auch Jahre später noch daran zu erinnern.

Fazit:
Holly Black konnte mich mit "Der Prinz der Elfen" leider nur bedingt für sich begeistern. Die Idee und das Setting waren großartig, doch die Charaktere blieben mir fremd und die Geschichte entwickelt sich für meinen Geschmack viel zu ruhig und zu wenig spannend.