Rezension

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Wo sich die Sterne spiegeln - Susan Mallery

Wo sich die Sterne spiegeln
von Susan Mallery

Nach Jerrys Tod enthüllt sein Vater Alberto Alfresco die Wahrheit über seinen Sohn: Er hinterlässt zwei weitere Kinder von zwei Müttern, die er beide sitzengelassen hat und sich nie um seine Töchter gekümmert hat. Malcolm, der älteste Bruder unter den Geschwistern, kam bereits im Alter von 12 Jahren mit seiner Mutter in Albertos Haus in Seattle und leitet nun das Familienunternehmen Alberto’s Alfresco, aber seine beiden Schwestern Callie (28) und Keira (12) werden erst durch Nachforschungen gefunden. Der Großvater Alberto holt die beiden Schwestern in die Villa am See und will die Familie zusammenführen. Doch jeder muss sich an die neuen Umstände gewöhnen. Missverständnisse sind dadurch vorprogrammiert, zumal jeder der drei Geschwister unter anderen Umständen aufgewachsen ist und keiner vom anderen etwas wusste.

Der neue Roman "Wo sich die Sterne spiegeln" von Susan Mallery erschien am 16.09.2019 bei Harper Collins, umfasst 464 Seiten und kostet als Paperback-Ausgabe € 17.00. Übersetzt aus dem Amerikanischen wurde der Roman von Sophie Schweitze. Für das wunderschöne Cover ist das südbüro.de verantwortlich.

Ansprechen und verleiten lassen habe ich mich sowohl von dem hübschen Cover als auch von dem romantischen Titel. Dazu kam die Gewinnspielfrage, bei deren Beantwortung ich mich mächtig ins Zeug gelegt hatte, weil mir die Autorin kein Begriff war und so durfte ich mich nach wenigen Tagen über ein Rezensionsexemplar freuen.

Heißhungrig bin ich an das Buch heran gegangen, doch leider wurde ich im Gegensatz zu den vielen anderen Lesern gar nicht verzaubert, was mich ziemlich irritiert. Entweder lese ich die Bücher zu einem falschen Zeitpunkt - oder mir fehlen tatsächlich ein paar weibliche Hormone - denn dies ist bereits das X-te Buch, bei dem ich völlig anderer Meinung bin als der Rest der Welt.

 

Schreibstil

Der Schreibstil ist durchaus akzeptabel, flüssig und sympathisch, was aber mehr der Übersetzerin zu verdanken ist, die sich mit dem Stoff und dem Schreibstil der Autorin intensiv auseinander gesetzt haben wird, als dass er literarisch hochkarätig wirkt. Die Geschichte wirkt zunächst recht authentisch und auch emotional, aber mit der Zeit häufen sich die wundersamen Wendungen und plötzlich findet man sich mitten im Wunder von Manhattan wieder. Es werden viele Themen wie Liebe, Geschwisterliebe und die Vernachlässigung der eigenen Kinder angesprochen, so dass sich eine breite Leserschaft in der Geschichte wiedererkennt und damit identifizieren kann. Die Protagonisten wirken realistisch und sind in ihren Charakteren liebevoll und detailliert ausgearbeitet.

 

Kritik

Sowohl die Autorin als auch die Übersetzerin haben sich unglaublich viel Mühe gegeben, daran besteht kein Zweifel, aber trotzdem bin ich mit der Geschichte als solche einfach nicht warm geworden. Das mag daran liegen, dass ich zum Zeitpunkt meiner Bewerbung weder Klappentext noch Leseprobe vorfand. Jedenfalls liegt es nicht am Schreibstil, auch nicht an den Charakteren, sondern an der allgegenwärtigen schwülstigen Atmosphäre, die bei mir einen Brechreiz verursachte. Mir war das alles zu stimmig, zu humorvoll, zu emotional, zu amerikanisch, zu italienisch, zu temperamentvoll, zu verständnisvoll, zu sympathisch, zu empathisch, zu zynisch, zu romantisch, zu wunderbar und vor allem von allem zu viel für mich.

 

Fazit

Wo sich die Sterne spiegeln ist ein modernes Märchen. Ja, wer an solche und den Weihnachtsmann glaubt, dem wird dieser Roman gefallen. Eine Geschichte über eine wunderbare Familie und wunderbare Schicksalsschläge, über wunderbare Verbindungen und wunderbare neue Chancen in der Liebe und im Leben. Das Buch ist so wunderbar, dass man sich nur wundern kann ... Wo sich die Sterne spiegeln ist der 76. Roman von Susan Mallery (siehe buecherserien.de), für mich bleibt er allerdings mein erster und letzter von ihr.