Rezension

Das Wesen der Dinge und der Liebe

Das Wesen der Dinge und der Liebe - Elizabeth Gilbert

Das Wesen der Dinge und der Liebe
von Elizabeth Gilbert

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch beginnt mit der Geschichte Almas Vaters ( Henry Whittaker): wie er in extrem armen Verhältnissen unter einem devoten, buckelnden Vater aufwächst, mit der Liebe zu Pflanzen und dem festen Willen ein reicher Gentleman zu werden. Er unternimmt Forschungsreisen als Ausgesandter von Sir Banks mit Käpitän Cook. Nachdem feststeht, daß Banks ihn niemals als etwas anderes als seinen Laufburschen aus einfachsten Verhältnissen sehen wird, geht Henry seinen eigenen Weg, immer davon angetrieben Sir Banks den Rang abzulaufen: Henry wird ein schwerreicher Mann, der sein Vermögen mit Pflanzen machte und Pflanzen besitzt, von dessen Existenz Sir Banks nichts ahnt. Bevor Whittaker nach Philadelphia übersiedelt wählt er in Hlland eine schlaue, sehr gebildete Ehefrau aus - die beiden ergänzen sich perfekt. Zusammen führen sie ein großes Pflanzenimperium und Almas Mutter unterrichtet Alma ( geb. 1800) von klein auf in mehreren Sprachen und Wissenschaften. Gefühle zu zeigen gilt im Hause Whittaker als unbedingt zu vermeidende Schwäche und der Wille zu lernen und zu forschen wird von beiden Elternteilen vorgelebt und erwartet. Eines Tages adoptieren Almas Eltern ein Mädchen: Prudence. Nun haben sie eine schlaue, nicht schöne und eine vor allem schöne Tochter. Im Hause der Whittakers gibt es zahllose "Intellektuellen"-Treffen mit Diskussionen und Alma lebt schon als Kind ihre Liebe zu Pflanzen aus. Sie forscht und hinterfragt.... ihr turbulentes Leben lang...., ansonsten scheint ihr das Glück nicht gerade hinterher zulaufen. Ihr Lebensmittelpunkt ist das Erforschen von Moosen und die Frage, warum manche etwas Gutes tun ohne davon selber zu profitieren..

Doch am Ende ihres Lebens, mit 82 Jahren, sagt sie von sich selber, daß sie die glücklichste Frau gewesen wäre.....

Ein wundervolles Buch, mit einer sehr farbenfrohen Sprache. Manches Mal habe ich mir für Alma etwas mehr Glück gewünscht, aber ich habe da wohl eher außer Acht gelassen, daß sie zu einer anderen Zeit lebte und nach ihren eigenen Einschätzungen sehr glücklich und selbständig war.
Das Buch war sehr beeindruckend, vom Inhalt her und auch von seiner Gestaltung. Mir haben besonders gut die Pflanzenskizzen mit botanischen Kurzbeschreibungen zu den Abschnittanfängen gefallen.

Ich finde das Buch sehr empfehlenswert.