Rezension

Dauerspannung

Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt) -

Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt)
von Leslie Connor

Bewertet mit 5 Sternen

Mason ist ein durch und durch friedfertiger und sensibler Junge. Zugleich sind die Voraussetzungen für einen guten Start ins Leben denkbar schlecht: Er lebt in einem maroden Haus, zusammen mit seiner Großmutter und seinem Onkel, die beide eine anhaltende Aktionslosigkeit an den Tag legen. Dazu muss Mason sich täglich die Attacken von Mitschülern und Nachbarsjungen gefallen lassen, ohne dass irgendjemand ernsthaft einschreitet. Und dann ist da noch der nervige Polizist, der regelmäßig vorbeischaut und Mason wegen eines ungeklärten Todesfalls ausfragt, der jetzt schon zwei Jahre zurückliegt.

„Mason Buttle“ ist eine tiefgründige, mitreißende und enorm amerikanische Geschichte. Mason, der Außenseiter mit viel Herz, dem das Lernen Probleme bereitet, erzählt sie selbst. Mit einem Sprachcomputer, weil das Aufschreiben für ihn sonst viel zu beschwerlich wäre. Neben dem, was den freundlichen und friedliebenden Jungen bewegt, kommt viel zur Sprache, was Mason für ziemlich unwichtig hält. Genau die Details sind es aber, die beim Leser immer wieder Vorahnungen auslösen und letztendlich für echte Spannung sorgen.