Rezension

DDR, 2020

Die Republik -

Die Republik
von Maxim Voland

Bewertet mit 3 Sternen

Die Republik - das ist die DDR auf dem gesamten Gebiet Deutschlands, wie wir es heute kennen. Ganz Deutschland? Nein, West-Berlin ist autonom. So jedenfalls in der vorliegenden Dystopie, in der Geheimdienstler verschiedener Nationen und Privatpersonen versuchen, eine Verschwörung gegen die DDR aufzuklären.

Es ist amüsant zu lesen, wie sich die DDR bis in die heutige Zeit weiterentwickelt haben könnte, während ihre Grundprinzipien erhalten bleiben. “Sprachgesteuerte Assistenzsysteme wie Siri, Alexa und dergleichen gab es ebenso ‘Made in GDR’ für die sozialistischen eigenen vier Wände. Und natürlich nahmen sie ebenso auf, um der Stasi Material zu liefern.”

Trotz ausführlicher Recherche, die sich zum Beispiel in Originalzitaten zwischen den Kapiteln widerspiegelt, offenbart der unter Pseudonym schreibende Autor jedoch, dass er nicht selbst in der DDR gelebt hat, indem er insbesondere Parolen falsch wiedergibt. Zudem wirkt die Handlung oft überfrachtet mit Personen, mit Action, wodurch das erwartete DDR-Szenario vielmehr zu einem Agententhriller wird.

Diese beiden Punkte bremsten meine Begeisterung für den Roman, der mich aufgrund des originellen Gedankenspiels gereizt hatte.