Rezension

Definitiv eine schöne, romantische Lektüre, mit der Autorin Lisa Jackson erfolgreich Weihnachtsstimmung weckt und die mir durchaus Spaß gemacht hat.

Das größte Geschenk - Lisa Jackson

Das größte Geschenk
von Lisa Jackson

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“Das größte Geschenk” von Lisa Jackson ist eine nette, winter-weihnachtliche Romanze, ein nettes kleines Leseschmankerl für die kalte Jahreszeit. Viel mehr hat es mit der Geschichte auch nicht auf sich, aber das ist ja nun nicht verwunderlich bei einer Geschichte mit knapp 100 Seiten und es tut dem kurzweiligen Lesevergnügen auch keinen Abbruch.

Protagonistin Annie McFarlane ist einem eigentlich relativ schnell sympathisch. Das Glück hat ihr recht übel mitgespielt, nach drei Fehlgeburten hat ihr Ehemann die Scheidung eingereicht und kommt quasi parallel zur Trennung mit einer neuen, schwangeren Freundin daher. Und so sitzt sie Weihnachten inmitten von Umzugskartons in einer leeren Wohnung. Fest entschlossen sich nie wieder auf irgendeinen Kerl einzulassen, packt sie die Trümmer ihres alten Lebens zusammen und wagt einen Neuanfang.

Und dann springt die Geschichte erstmal. Und zwar zum Weihnachtsfest im nächsten Jahr und zu Liam O´Shaughnessy. Der hat ein Jahr hinter sich, das nun wirklich alles andere als angenehm war und ist verbittert und voller Wut. Und so trifft er auf Annie, den die hat etwas, von dem er glaubt, es wäre seins: Carol, das Baby, das jemand an Heiligabend mit der Botschaft “Für dich, Annie” vor deren Tür abgestellt hat. Und so einschüchternd Annie Liam auch findet, so schnell hat sie das unerwartete Geschenk in ihr Herz geschlossen – dass die beiden ungleichen Personen bald  aneinanderecken ist quasi vorprogrammiert.

Ich muss sagen, ich fand die erste Hälfte der Geschichte wirklich schön, dann jedoch wurde ich zumindest in meinem Lesefluss etwas unsanft unterbrochen. Denn eigentlich ist “Das größte Geschenk” in einem sehr ruhigen, wenn auch recht emotionalen Stil verfasst, der einfach sehr gut zu so einer weihnachtlichen Romanze passt. Relativ in der Mitte des Buchs erwacht Liams “Schwanz” zum Leben, er rennt mit gigantischen Erektionen durch die Gegend und naja… Es passte für mich schon sprachlich einfach nicht so recht, was nicht heißen soll, dass die späteren Sexszenen nicht durchaus zur Geschichte gepasst hätte, nur wenn man mitten in so einer ruhigen, romantischen Weihnachtsgeschichte plötzlich von Schwänzen liest – da hätte man evtl. schon durch eine minimal andere Formulierung viel verbessern können, meinen Geschmack trifft so eine Ausdrucksweise nun nicht direkt.

Danach wurde die Geschichte dann auch etwas… naja, hektisch. Während im ersten Teil die Charaktere und deren Geschichten mit, für eine so kurze Geschichte recht erstaunlicher, Tiefe dargestellt werden, geht eben diese Tiefe dann leider verloren, das Geschehen ereignet sich irgendwie holterdiepolter, alles kommt Knall auf Fall und die große romantische Szene gegen Ende der Geschichte verliert dadurch vielleicht auf viel von ihrem Zauber (und dadurch, dass ich mir nicht so recht sicher bin, was ich von Annies Haltung gegenüber der ganzen Schwangerschafts-Fehlgeburten-Geschichte und ihrer eigenen Gesundheit halten soll).

Trotzdem, alles in allem ist “Das größte Geschenk” definitiv eine schöne, romantische Lektüre, mit der Autorin Lisa Jackson erfolgreich Weihnachtsstimmung weckt und die mir durchaus Spaß gemacht hat, wobei man sich halt darauf einstellen sollte, dass diese Geschichte allein auf Grund ihrer Länge keine allzu große Tiefe – zumindest nicht über den gesamten Verlauf der Geschichte – entfalten kann.