Rezension

Definitiv kein Ratgeber.

Das Beagle-Geschichten-Buch - Megan McGary

Das Beagle-Geschichten-Buch
von Megan McGary

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Wer einen Beagle hat, gelangt früher oder später zu der Überzeugung, dass diese Hunde mehr Macken haben als andere Hunderassen. Sollten Sie noch keinen Beagle haben, ist Ihnen dieser Umstand vielleicht nicht ausreichend bewusst. Um dem abzuhelfen, wurde dieses Buch geschrieben.

Im jahrelangen Zusammenleben mit mehreren Beagles sammelte die Autorin eine Vielzahl an Begebenheiten. die Beagle-Besitzern Trost spenden werden. Menschen, die den Wunsch nach einem Beagle verspüren, könnte dieses Buch die Entscheidung erleichtern -möglicherweise dahingehend, doch lieber einer anderen Hunderasse den Vorzug zu geben.

Die hier geschilderten Stories könnte jeder Beagle, egal, welcher Herkunft, erlebt bzw. verursacht haben. Beagle sind die häufigste im Tierversuch verwendete Hunderasse. Die Anthologie umfasst deshalb neben vielen unveröffentlichten Texten auch Beiträge aus dem Laborbeaglehilfe-Buch sowie der Homepage www.laborbeaglehilfe.de.

Meinung:

Ich bin bekanntlich ja kein Freund von Anthologien und das hat sich auch nicht geändert, weshalb ich für dieses Buch etwas länger benötigte als es normal der Fall ist, aber dennoch wollte ich es unbedingt lesen. Dies war auch kein Fehler, denn das Buch gefiel mir recht gut. Es brachte mich zum Lachen, zum Schlucken, zum Hände über dem Kopf zusammenschlagen, zum wissenden Nicken und noch vielem mehr. Die Autorin, die selbst mit drei Beagle zusammen lebt erzählt von ihrem Alltag, ihren Erlebnissen und all den Dingen, die im Laufe der Zeit ihr Leben lassen mussten.

Da ich selbst Hundebesitzer bin, jedoch kein Beagle - zum Glück! - , aber dennoch mit einem Beagle als Bürohund lebe, konnte ich mich in viele Situationen gut einfühlen. Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil geht es um den Beagle selbst. Einfach herrlich! Hier erzählt die Autorin oftmals auf sehr ironische Art wie es ist, wenn man mit drei dieser Monster, äh, herzlichen Tiere, zusammenlebt. Auch wenn ich am Tag nur 9 Stunden mit einem Beagle verbringe, so kann ich vieles gut nachvollziehen. Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe Beagle. Sie sind tolle, intelligente und spezielle Tiere, zudem noch verdammt goldig, aber für mich wären sie einfach zu anstrengend. Gerne verbringe ich Zeit mit ihnen und freue mich immer, wenn mir unterwegs einer begegnet, aber die Vorstellung einen solchen Hund stets an meiner Seite zu haben, würde mich vermutlich den letzten Nerv kosten. Deswegen entschied ich mich ganz bewusst für eine Art Hund, die eher einem beim Waschen eingegangenen Schäferhund ähnelt. Doch das soll hier ja nicht das Thema sein.

Der Teil über die Beagle selbst war zumeist sehr unterhaltsam, eben wenn man diese Rasse kennt - und ihre kleinen Eigenheiten. Seit unserem Büro-Beagle ist die Grundregel: Keine Essens-Reste mehr im Mülleimer (Bäcker Tüten, leere Jogurt-Becher uw.) und außerdem die Taschen mit dem Essen stets sicher verschlossen halten, vor allem wenn man den Raum verlässt. Denn der Bealge wartet genau auf diesen Moment; das durfte ich schon oft beobachten - meist mit einem Schmunzeln, denn ich bleibe verschont. Die Geschichten erzählt Megan so authentisch, dass man sich beim Lesen oft fühlt, als säße sie einem direkt gegenüber, wodurch das Lesen einfach doppelten Spaß macht.

Der zweite Teil dreht sich hauptsächlich um den Labor-Beagle, die Hilfsorganisation und ist in meinen Augen ein kleines Mahnmal dafür, dass man sich doch bitte sehr gut überlegen soll, ob und welchen Hund man sich zulegt - was eigentlich selbstverständlich sein sollte. Zudem versucht sie Missverständnisse auszuräumen. Der Tierschutz-Hund ist kein Monster, er hat nicht zwingen einen Schatten weg und verdient es genauso zu leben wie jedes andere Tier auch. Hier muss ich gestehen, dass ich einige Passagen nur überflogen habe, da ich mich über die Beschreibungen oft ärgerte. Nicht weil sie nicht gut waren, sondern, weil ich eben solche Situationen kenne und die Aussagen der Personen. Die schiefen Blicke: Aha, ein Tierschutz-Hund.

Ebenfalls gut finde ich, wie das Thema "Soziale Medien" aufgegriffen wird. Ich habe mich davon schon lange distanziert, denn ich finde es immer wieder ein Graus. Da ich aber nicht engagiert bin ich solchen Vereinen, fällt mir dies auch recht einfach und ich vermisse es nicht, aber dennoch war es erschreckend wieder einmal vor Augen geführt zu bekommen, wie leidig dieses ganze Thema ist. In der Summe finde ich dieses Buch ganz klar lesenswert, auch für "Nicht-Beagle"-Besitzer, da es eben diese Dinge anspricht, die auch gerne mal in Vergessenheit geraten. Dennoch beherbergt es Witz und Ironie, sodass kein trockener Vortrag daraus wird. Durch die knackigen Geschichten kann man auch getrost mal zwischendurch zu dem Buch greifen.

Fazit:

Wer sich für Beagle oder den Tierschutz begeistern kann, dem kann ich diese Lektüre nur nahe legen. Und für alle, die überlegen sich einen Beagle anzuschaffen, denen empfehle ich dieses Buch zu lesen.