Rezension

Definitv nichts für schwache Nerven,

Schattenjunge -

Schattenjunge
von Vaelis Vaughan

Bewertet mit 5 Sternen

Jessie und Levin sind die Außenseiter ihrer Schule und so zu besten Freunden geworden. Beide haben eine Vorliebe für gut-aussehende Männer und wollen ihre homophobe Heimat so schnell wie möglich verlassen. Als Jessie nach der Begegnung mit einer Internetbekanntschaft spurlos verschwindet, macht Levin sich große Sorgen. Er will einfach nicht glauben, dass sein bester Freund ihn einfach im Stich gelassen hat. Daraufhin beschließt er auf eigene Faust nach Jessie zu suchen, aber was er dann erlebt, übertrifft alle seine schlimmsten Erwartungen.

Dieses Buch hat es wirklich in sich. Selbst für einen Thriller ist die Geschichte von Levin heftig und geht einem direkt unter die Haut. Die Autorin schafft es mit vielen unerwarteten Wendungen die Spannung hoch zu halten. Zwischendurch gibt es aber auch immer mal wieder Szenen zum durchatmen. Gerade dieser Kontrast macht für mich erst deutlich wie düster und teilweise grauenvoll der Rest ist. Niemals hätte ich jedoch erwartet, dass die Geschichte so ausgehen wird.
Levin finde ich als Charakter einfach nur gut gelungen. Als Außenstehender ist es leicht zu sagen, wie man sich in der jeweiligen Situation idealerweise verhalten sollte. Für Levin ist es aber eine Ausnahmesituation und so ist es für mich auch logisch, dass er nicht immer die „richtigen“ Entscheidungen trifft. Seine Gedanken und Beweggründe werden allerdings gut dargestellt und so gibt er der Geschichte noch mehr Tiefe. Ian ist als Charakter zwar nicht wirklich sympathisch, aber er gehört einfach zu der Geschichte dazu und ohne ihn wäre sie auch nur halb so gut.
Für mich daher eine klare Leseempfehlung für alle mit starken Nerven und einer Vorliebe für düstere Thriller.