Rezension

Delfine, Motown und Hemingway - ein Buch zum Träumen!

Die Inselgärtnerin - Sylvia Lott

Die Inselgärtnerin
von Sylvia Lott

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn Sie sich „Die Inselgärtnerin“ kaufen und auch zufällig gerade überlegen, wohin der nächste Urlaub gehen soll, dann kann ich Ihnen jetzt schon prophezeien, wo Sie landen werden: Florida. Wer bei diesem Roman kein Fernweh bekommt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Mich hat die Geschichte um Gartenarchitektin Sonja („Sunny“) absolut gepackt und besonders das wunderschöne Setting im Sunshine State haben diesen Roman zu etwas Besonderem werden lassen. Florida ist als Kulisse für solche Bücher erfrischend unverbraucht (im Gegensatz z. B. zu Cornwall oder der Provence), und so war es ein Genuss, sich mit Hilfe des Buches dorthin zu träumen.

Auch in dieser Geschichte steht – wie so oft – eine Erbschaft und ein Neuanfang auf unbekanntem Terrain im Mittelpunkt. Und obwohl ich solche Bücher schon oft gelesen habe, war ich von diesem hier doch wieder fasziniert, da es – dem Setting sei Dank – neue Themen aufbrachte, wie z. B. den Umweltschutz bzw. die zum Teil fragwürdige Haltung von Delfinen für touristische Zwecke. Schön, wie so etwas ganz nebenbei in einer Geschichte untergebracht werden kann. Ohne Zeigefinger, aber mit Wirkung. Das hat mir gut gefallen. Auch der Hemingway-Lookalike-Contest war eine interessante Nebenhandlung – und den gibt es tatsächlich!

Dieses war mein erster Roman von Sylvia Lott, aber es wird mit Sicherheit nicht mein letzter sein. Ich habe hier eine Autorin kennengelernt, die mich unterhält und mich zum Träumen einlädt. Zum Glück hat sie schon fünf Romane geschrieben und ich kann auch nach der „Inselgärtnerin“ noch fast aus dem Vollen schöpfen. Ich hoffe, auch die anderen Geschichten sind so wunderbar erzählt wie diese.